Karate-EM in Ungarn:
Stolz auf Leistungen, Enttäuschung über Schiedsrichter
LANGENLEBARN / Ö (pa). Die beiden Junioren Vizeweltmeister 2018 Tara Gretic und Quentin Linsbauer sowie der Newcomer Marco Hanns, alle im Kader der KARATE-Kämpferschmiede Langenlebarn, mussten von der diesjährigen Europameisterschaft ohne Medaille aus Ungarn zurückreisen. Grund dafür waren lt. Trainer zu einem Großteil fehlerhafte und umstrittene Schiedsrichterentscheidungen. Tara Gretic (12 Jahre) erzielte in Ihrem Erstrundenkampf bereits in erster Sekunde einen „lucky punch“ durch einen klaren Wirkungstreffer mit dem Fuß zum Kopf ihrer schwedischen Gegnerin.
Diese Wasari-Wertung galt es über die Rundenzeit zu verteidigen, was den sicheren Sieg bedeutet hätte. Doch es kam anders. Die Schiedsrichter werteten in letzter Sekunde fälschlicher Weise einen Fußtritt der Schwedin, den Gretic aber mit den Händen blockte, als Wirkungstreffer und sprachen ihrer Gegnerin den Sieg zu.
Unsaubere Kampfweise
Die Schwedin gewann danach sogar das Turnier. Im Kampf um Platz 3 und 4 verpasste ihre ungestüme Gegnerin Gretic mehrmals unerlaubte Tieftritte. Anstatt die unsaubere Kampfweise mit Minuspunkten od. Ausschluss zu ahnden, werteten die Schiedsrichter die Tritte mit Wasari (Pluspunkt) gegen die Langenlebarnerin. Quentin Linsbauer (13 Jahre) gewann seinen ersten Kampf klar. Nachdem er den Ungarn über
die gesamte Rundenzeit mit zahlreichen Low Kicks bearbeitete, zeigte sein Kontrahent am Ende der Kampfzeit Wirkung und Linsbauer siegte durch Wasari-Wertung. In seinem Zweitrundenkampf musste Linsbauer allerdings zwei umstrittene Wertungen gegen ihn hinnehmen, was ihm den Sieg kostete. Seinen letzten Kampf um Platz 3 und 4 verlor er aber dann klar gegen einen starken Gegner aus Kasachstan, der ihm technisch überlegen war.
Marco Hanns (10 Jahre) hatte sein Debüt bei einem internationalen Turnier.
Kopfdeckung vernachlässigt
Der talentierte Newcomer aus Langenlebarn kämpfte zwar mit vollem Einsatz und technisch gut, seine mangelnde Turniererfahrung konnte er damit aber noch nicht kompensieren. Hanns vernachlässigte phasenweise seine Kopfdeckung was sein Gegner ausnutzte und damit schlussendlich zwei Wasari-Wertungen erzielte. Trainer Christian Sischka: „Wir haben uns mehr erwartet aber unsere kurzfristige Enttäuschung bereits abgelegt. Wahrscheinlich ist es trotzdem gut so, denn aus diesen Niederlagen werden wir besonders viel lernen. Auf die Leistungen unserer Schützlinge in diesem hochkarätigen Turnier sind wir jedenfalls sehr stolz. Besonders beeindruckt sind wir von der mentalen Stärke unserer jungen Persönlichkeiten, die souverän mit den Niederlagen umgehen können.“
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