Acht Jahre Goldmann-Konkurs: Sechs Millionen ausgeschüttet
TULLN (pa). Nach achtjähriger Verfahrensdauer gibt im Konkurs der Tullner Großdruckerei Goldmann eine Zwischenbilanz für die Gläubiger, berichtet Stephan Mazal vom Österreichischen Verband Creditreform.
Insgesamt sechs Millionen Euro sollen demnächst an die Gläubiger ausgeschüttet werden. Im Rahmen einer Zwischenverteilung erhalten die Gläubiger zehn Prozent ihrer offenen Forderungen – bisher wurden rund 65 Mio Euro Forderungen von 660 Gläubigern angemeldet.
Vermögen erfolgreich verwertet
Die Verwertungserlöse ermöglichen es den Gläubigern einen Großteil des erwirtschafteten Guthabens im Wege einer Zwischenverteilung zukommen zu lassen. Nach kurzer Fortführung des Betriebs ist es dem Masseverwalter Walter Anzböck in den Folgejahren gelungen das Konkursvermögen erfolgreich zu verwerten. Schwierig war die Verwertung des Goldmann-Areals, das fünf Hektar umfasst. Erst letztes Jahr konnte der Verkauf abgewickelt werden – die Bezirksblätter haben berichtet (Neue Eigentümer: Goldmann-Verkauf nun fix).
„Im Wesentlichen ist die Verwertung des Massevermögens abgeschlossen. Abgewartet wird noch der Ausgang von Strafverfahren gegen zwei ehemalige Vorstände der Goldmann-Druck AG.“, sagt Stephan Mazal von Creditreform.
Der Zeitpunkt der Konkursbeendigung ist daher noch nicht absehbar. Voraussichtlich wird noch eine weitere kleine Quote im unteren einstelligen Prozentbereich an die Gläubiger verteilt werden können.
Zum Unternehmen
Im Juli 2011 musste die Traditionsdruckerei Konkurs anmelden. Bereits seit 2007 kämpfte sie aufgrund des Preiskampfes in der Branche mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Gescheiterte Sanierungsbemühungen führten letztlich zur Schließung und zum Verkauf der Druckerei. 178 Dienstnehmer waren betroffen.
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