BOKU-Gebäude heißt Inge Dirmhirn Haus

- Bacc.-Studentin Christine Opper mit Monika Sieghardt, die über "Frauen an der BOKU" referierte.
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Standort Tulln: Namensgebung nach österreichischer Meteorologin
TULLN. "Mir gefällt es hier in Tulln ausgezeichnet. Es werden immer mehr Frauen, die an der BOKU studieren", erzählt Bacc.-Studentin Christine Opper, die sich für Lebensmittel- und Biotechnologie entschieden hat.
Frauen im Visier der Universität für Bodenkultur (BOKU) am Standort in Tulln: Freitag Nachittag wurde dem Gebäude der Name Inge Dirmhirn (1925-2008) verliehen. Sie war österrreichische Meteorologin und Expertin für Strahlungs- und Hochgebirtsforschung. Da die Häuser der BOKU bisher ausschließlich männliche Namen tragen, war man nun auf der Suche nach einer Forscherin, der zu Ehren man das Gebäude in Tulln bennennen wollte, wie Rektor Martin Gerzabek informierte.
Im Rahmen der Namensverleihung referierte – nach der Enthüllung des Schildes – Monika Sieghardt zum Thema "Frauen an der BOKU".
Zur Person Inge Dirmhirn:
Ingeborg Dirmhirn (1925-2008) war österreichische Meteorologin und Expertin für Strahlungs- und Hochgebirgsforschung. Mit besonderem Engagement für angewandte Forschung, beschäftigte sie sich bereits früh mit noch heute aktuellen Fragestellungen, wie etwa dem Klimawandel. Als erste Frau wurde sie auf eine Professur an die Universität für Bodenkultur Wien berufen und war Gründerin des Instituts für Meteorologie und Physik. Zahlreiche Publikationen (u.a. das Buch „Strahlungsfeld im Lebensraum") und Innovationen (z.B. Sauberer-Dirmhirn-Sternpyranometer, kurz „Dirmhirn-Stern") sowie Arbeiten in der Zeitschrift "Wetter und Leben", vor allem zur Strahlung für die "Klimathographie von Österreich" und "Klima und Bioklima von Wien" stammen aus ihrer Feder. Doch die Publikationsliste ist länger: 150 Beiträge weltweit hat sie geschrieben, bekanntestes ist jenes, das 1964 erschienen ist „Das Strahlungsfeld im Lebensraum", das auf über 400 Seiten das Gesamtwissen zur Bioklimatologie der Strahlung zusammenfasst.
Von 1968 – 1981 war sie Professorin an der Utah State University, USA, bis 1995 war Dirmhirn Inhaberin des Lehrstuhls für Meteorologie und Physik an der BOKU. Höhepunkt war die Verleihung der Julius von Bann Medaille in Gold im Jahr 1995.
Dirmhirn arbeitete an der Entwicklung von solaren Strahlungsmessgeräten – vor allem dem Sauberer-Dirmhirn-Sternpyranometer, kurz „Dirmhirn-Stern" genannt, ein heute in Abwandlungen weltweit verbreitetes und bekanntes Messgerät.
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