Goldmann Druck in Konkurs

Der Preiswettbewerb in der Druckerbranche hat diese Woche ein weiteres Opfer gefordert: Die Tullner Druckerei Goldmann hat Konkurs angemeldet.
TULLN. Wie die Bezirksblätter Tulln berichtet haben, wurde bei einer Betriebsversammlung bekannt, dass die Druckerei Goldmann ein Insolvenzverfahren beantragt hat. „Momentan stehen meine Kollegen vor dem Nichts“, schildert Betriebsratsvorsitzender Rene Strametz die Situation. „Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Außerdem sind die Löhne und Gehälter für Juni noch nicht ausbezahlt.“

Arbeiterkammer sagt Hilfe zu
178 Arbeitnehmer bangen um ihren Arbeitsplatz. Unterstützung kommt von AKNÖ-Präsident Hermann Haneder: „Wir unterstützen die Betroffenen mit all unseren Experten. Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass die ausstehenden Löhne und Gehälter ausbezahlt werden“, sagt Haneder. „Unsere Insolvenzexperten werden dafür sorgen, dass der Insolvenzausgleichsfonds den Mitarbeitern die ausstehenden Zahlungen möglichst schnell überweist.“ Haneder, der auch dafür plädiert, einen Weiterbetrieb am Standort zu sichern, zeigt sich betroffen von der Insolvenz des früheren Paradeunternehmens: „Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben schon in den vergangenen Jahren 185 Arbeitsplätze gekostet. Der Konkurs ist umso dramatischer.“
Genau wie Betriebsratsvorsitzender Strametz hoffe er, dass es eine Lösung im Sinne der Beschäftigten geben wird. „Es wäre gut, wenn sich die Firma über einen Zwangsausgleich geordnet sanieren kann – oder wenn ein Partnerbetrieb einspringt“, sagt der AKNÖ-Präsident. „Die Mitarbeiter an diesem Standort haben mehr als ein Jahrhundert lang bewiesen, dass sie gute Arbeit leisten können. Für den Preiswettbewerb in der Branche können sie nichts. Es wäre umso bedauerlicher, würde man sie jetzt im Regen stehen lassen.“