„Kleiner, wichtiger Baustein“
Zwanzig Prozent der Kosten spart sich die Gemeinde St. Andrä-Wördern mit ihrem neuen Biomasseheizwerk – auf Garantie des Errichters Siemens. Am Freitag wurde das derzeit einzigartige Projekt offiziell eröffnet.
ST. ANDRÄ-WÖRDERN (cog). 280 Tonnen CO2-Emission im Jahr werden durch das neue Biomasseheizwerk in St. Andrä-Wördern eingespart. Das ist die Menge, die knapp 28 Haushalte pro Jahr ausstoßen bzw. die durch 1.120.000 Kilometer Autofahren erzeugt wird. Gleichzeitig garantiert der Errichter der Anlage, die Siemens AG, der Gemeinde eine Energieeinsparung von 20 Prozent in den versorgten Gebäuden. Die Finanzierung und die finanztechnische Abwicklung liegen in den Händen von Raiffeisen Leasing (Sprecher der Raiffeisen-Leasing-Geschäftsführung Peter Engert: „Das ist ein echtes PPP-Contractingmodell“).
Erst gedämmt, dann geheizt
„Ich bin überzeugt, dass wir nicht nur Energiekosten senken können, sondern auch einen wichtigen ökologischen Beitrag leisten“, meint Bürgermeister Alfred Stachelberger (SPÖ) nicht ohne Stolz.
In Betrieb ist das Biomasseheizwerk, an das Feuerwehr, Volksschule, Kindergarten, Hauptschule und alte Volksschule angeschlossen sind, bereits im Herbst gegangen. Letzten Freitag wurde es im großen Stil eröffnet. „Diese Anlage ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein zur Lösung des globalen Problems“, freute sich Siemens-Vorstand Kurt Hofstädter.
„Um den Energieverbrauch bereits im Vorfeld zu senken, wurden zuerst die Gebäude energiefit gemacht“, erklärt Josef Kolarz-Lakenbacher, Siemens-Direktor NÖ, das Besondere an dem Projekt. Der Brennstoff wird in Kooperation mit dem Maschinenring von lokalen Lieferanten gedeckt. Eine Einbindung der örtlichen Landwirte ist bislang zwar nicht gelungen, wird aber auf lange Sicht angepeilt.
Modell mit Vorbildwirkung
Die ursprüngliche Überlegung, auch private Haushalte an die Anlage anzuschließen, wurde aus Kosten- und Effizienzgründen wieder verworfen. Möglicherweise wird aber in in einem zweiten Schritt die Versorgung von Post und Polizei überlegt.
Das Modell der Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Siemens ist derzeit einzigartig, soll aber nicht nur in Österreich, sondern auch in Zentral- und Osteuropa Schule machen.
ZUR SACHE
• Investitionskosten: 800.000 Euro – Summe wird sich im Laufe von 20 Jahren amortisieren
• Brennmaterial: Waldhackgut
• versorgte Gebäude: Feuerwehrhaus, Volksschule, Kindergarten, Alte Volksschule, Hauptschule
• Wirkungsgrad: 95 Prozent
• Eingesparte CO2-Emission: 280 t
• Energieeinsparung bei versorgten Gebäuden: 20 Prozent
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