Mit Pferdestärken aber ohne Service beim Business Brunch
Er setzte auf die Marke Toyota und führt heute das Autohaus Keusch erfolgreich: Willibald Keusch erzählt über die Vertragsunterzeichnung, seine Eigentumswohnung und über Hoppalas zu Silvester.
TULLN / WIEN. BEZIRKSBLÄTTER: 40 Jahre Autohaus Keusch: Wie hat eigentlich alles begonnen?
WILLIBALD KEUSCH: "Ich war bei einem Autofahrerclub und sollte einen Artikel über eine Werkstätte verfassen. Als ich Anruf, um einen Termin zu fixieren, sagte man mir, dass man zusperren werde. Ich fragte – 'Auf diesem Platz?’ – das kann doch nicht sein."
Um das zu kaufen, braucht man wahrscheinlich auch ein bisschen Kleingeld in der Tasche?
"Ja. Es war das Geld für die Eigentumswohnung. Das wusste allerdings meine Frau nicht, die Wohnung, für die wir uns ursprünglich entschieden hatten, war dann weg, wir nahmen eben eine andere".
Und dann ging's mit dem Geld zur Vertragsunterzeichnung?
"Genau an dem Tag, als mein jüngster und zweiter Sohn zur Welt kam … und meine Frau hält mir heut' noch vor, dass ich sie im Krankenhaus nicht besucht hab …".
Das bedeutet, dass sie fortan zwei Jobs hatten – jenen beim Autofahrerclub und auch jenen der Werkstätte. Doch wann und aus welchem Grund haben Sie sich für die Marke Toyota entschieden?
"Etwa knapp ein Jahr später. Ich war von der Marke überzeugt. Die Qualität der anderen Marke war damals ein Problem. Ich kann mich noch an Silvester erinnern – da mussten wir über die Heckklappe in das Auto klettern, denn es hat sich keine andere Türe öffnen lassen".
Schritt für Schritt haben Sie das Areal erweitert und dazugekauft…
"Andere sammeln Motorboote – ich kaufe Grundstücke. Wo wir heute die Firma haben, waren früher Autoverschrotter, eine Druckerei, Lackiererei sowie Pferdehändler".
Sukzessive Aufstockung bedeutet auch Infrastruktur wie Straßen zu errichten …
"Da kann ich Ihnen eine Geschichte erzählen. Eines Tages komm ich zur Firma und die Straße war weg. Einfach weggespült. Die Donau und der Donaukanal haben die 20 Meter lange Zufahrtsstraße einbrechen lassen – ich habe sofort mit dem damaligen Wiener Bürgermeister Zilk Kontakt aufgenommen und ich kann allen versichern – heute kommt man ungefährdet über diese Straße zu Toyota".
Als Geschäftsmann braucht man ein klares Ziel vor Augen, aber auch Mut …
"Heute lacht man über vieles, doch damals war einiges existenzbedrohend, wie beispielsweise die Einbrüche: Acht an der Zahl in einem Jahr. Ich hab mit meinem Dobermann und dem Revolver in der Hand im Geschäft geschlafen, nachdem ein Einbrecher aus Stein sich Zutritt zum Geschäft verschafften.
Heute handeln Sie aber auch noch mit Marken wie Ferrari, Maserati und Lexus und dabei ist Hybrid ein wichtiges Thema?
"Das Umweltbewusstsein einerseits natürlich. Aber es ist einfach eine neue Technik. Interessant dabei ist, dass Hybrid-Wagen-Fahrer viel defensiver sind, der Nachteil: Diese Kunden sehen wir nur einmal im Jahr – beim Service. Daher muss man künftig auf andere Services setzen, wie die Reinigung und Pflege der Autos".
Wordrap mit Willibald Keusch
Nachmittags gibt's für mich … Cola und das darf auch die Marke Pepsi sein
Meinen schönsten Urlaub hatte ich … vor drei Wochen mit meinem Enkelkind in Abu Dhabi
Wenn ich nochmal 20 wäre … würde ich alles genauso machen – naja, das mit dem Spital aber nicht: Da würde ich meine Frau schon täglich besuchen
In der Woche arbeite ich … ich habe keine Arbeit – für mich ist das Spaß
Freizeit bedeutet mir … viel, aber das habe ich ständig, weil ich die Arbeit nicht als solche ansehe
Was ich meiner Frau schon immer sagen wollte … ich liebe sie und das sage ich ihr einfach viel zu selten. Aber ich habe mich schon gebessert – in letzter Zeit habe ich's sogar zwei oder drei Mal in der Öffentlichkeit gesagt
Erfolg ist für mich … Zufriedenheit
Zuletzt online war ich … Facebook ist tabu, meine Mails habe ich vor dem Business Brunch abgefragt
Meine letzten Worte sollen sein … es besteht kein Grund zu Pessimismus. Man kann auch in Österreich alles erreichen. Ich habe immer alles aus Überzeugung gemacht und es hat funktioniert.
Gast und Wirtschaft
TULLN. Der Brunch wurde eingenommen im Römerhof, Hotel – Restaurations BetriebsGes.m.b.H.
Hafenstraße 3
Langenlebarnerstraße 66
3430 Tulln
Tel.: 02275/62954
Im Herzen des Tullnerfeldes kann man Urlaub in seiner schönsten Form genießen, aber sich auch beim Frühstücksbuffet stärken. Ob Sommer, ob Winter, ob Aktivurlaub oder Relaxaufenthalt das sympathische, familiäre Hotel eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, ihren Aufenthalt richtig zu genießen –und zwar mit einem gemütlichen Wohlfühlbereich, der exzellenten Küche –und das alles in unmittelbarer Nähe zur Donau.
Für einen Orangensaft, ein Cola, einen Cappuccino, einen Melange und einen großen Espresso wurden 15,90 Euro bezahlt.
Business Brunch: Die besondere Art der Berichterstattung
Ab sofort laden die BEZIRKSBLÄTTER regelmäßig Wirtschaftstreibende, Chefs von Großunternehmen ebenso wie Selbstständige oder Mittelständler, zum Frühstück ein. In gemütlichem Rahmen reden wir über Berufliches und Privates. Alle Interviews finden Sie auf www.meinbezirk.at/tulln-an-der-donau
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