Ökologische Unikate auf der GARTEN TULLN
TULLN / NÖ (pa). Als Endemiten bezeichnen Wissenschafter Pflanzen oder Lebewesen, die nur in einem beschränkten Gebiet vorkommen. Auf der GARTEN TULLN können die Besucherinnen und Besucher Pflanzen entdecken, die ausschließlich in Niederösterreich vorkommen. „Für die erste ökologische Gartenschau Europas nimmt die Artenvielfalt eine wichtige Rolle ein. Die Endemiten auf der GARTEN TULLN bieten nicht nur ein besonderes Abbild der heimischen Pflanzenwelt, sondern stellen wertvolle genetische Ressourcen dar“, weiß Franz Gruber, Geschäftsführer der GARTEN TULLN.
Niederösterreich ist nicht nur das größte Bundesland, sondern auch jenes mit den meisten Endemiten. Von den etwa 3.000 heimischen Gefäßpflanzenarten und Unterarten in Österreich sind 151 endemisch, davon kommen mehr als ein Drittel dieser Österreichendemiten in Niederösterreich vor. „Auf der GARTEN TULLN sind mit der Niederösterreich-Glockenblume (Campanula beckiana), Ostalpen-Nelke (Dianthus alpinus) oder der Windröschen-Schmuckblume (Callianthemum anemonoides) Pflanzen zu bewundern, die nur in Niederösterreich und in Grenzregionen zu anderen Bundesländern zu finden sind“, so Gruber.
Eiszeitliche Vergletscherung
Österreich ist im Vergleich zu anderen Ländern reich an endemischen Pflanzenarten. Der Grund liegt an der Lage am Rand der eiszeitlichen Vergletscherung. So konnten am Alpenostrand viele Arten die Eiszeit überdauern. Einige konnten sich jedoch danach nicht wieder ausbreiten. Neben den Endemiten beherbergt Niederösterreich noch andere Besonderheiten, wie Relikte der Zwischenwarmzeiten oder Handelsrouten- und Kulturrelikte aus dem Mittelalter und späteren Jahrhunderten, die hier weitab des heutigen Hauptverbreitungsgebiets eine neue Heimat gefunden haben.
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