Tulln öffnet 2019 virtuelles Stadtmuseum

Illustration Smartphone vor Donaubrunnen: Das virtuelle Stadtmuseum wird eine besondere Art der Geschichtsvermittlung durch die Kombination aus realem Objekt, architektonischen Zeugen in der Stadt und deren Verbindung in einer App bieten. | Foto: Illustration: TOIKOI
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  • Illustration Smartphone vor Donaubrunnen: Das virtuelle Stadtmuseum wird eine besondere Art der Geschichtsvermittlung durch die Kombination aus realem Objekt, architektonischen Zeugen in der Stadt und deren Verbindung in einer App bieten.
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TULLN (pa). In der Gemeinderatssitzung am 21. März stehen die nächsten Auftragsvergaben für das virtuelle Stadtmuseum Tulln auf der Tagesordnung, das bis 2019 Realität wird: Eine innovative Verbindung aus einem Raum mit ausgewählten Ausstellungsobjekten, Schauplätzen und Sehenswürdigkeiten in der ganzen Stadt, und einer Website bzw. App, die beides mit Erlebnischarakter zusammenführt.

Bestehende museale Einrichtungen sollen in das Gesamtprojektes einfließen – daher wird auch das Römermuseum neu konzipiert und die „Geschichte der Stadt Tulln“ um die Jahre ab 1950 in Buchform ergänzt.

Das typische 08/15-Museum war gestern – das moderne Museum lädt zum Erlebnis ein. Spielerisch soll die eigene Stadt und Region mit ihrer langen Vergangenheit neu entdeckt werden – auch von jenen, die sich bisher wenig für Geschichte begeistern konnten. Das Ziel des virtuellen Stadtmuseums Tulln ist kein einfaches – umso beeindruckender wird die Umsetzung werden.

"Haben Bildungsauftrag zu erfüllen"

Kultur-Gemeinderat Peter Höckner: „Als Bezirkshauptstadt, Schulstadt und Stadt mit einer reichen und bewegten Geschichte haben wir einen Bildungsauftrag zu erfüllen – und das nehmen wir auch ernst. Als eine dynamische Stadt schaffen wir mit dem virtuellen Stadtmuseum Tulln ein außergewöhnliches Projekt, das den Ansprüchen an moderne Museumspädagogik und Geschichtsvermittlung entspricht. Außerdem muss man ganz klar sagen: Der Betrieb von Museen ist eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand, denn kostendeckend geschweige denn gewinnbringend kann ein Museumsbetrieb nie geführt werden.“

Eintauchen in die Geschichte

Bedeutende Teile der Stadt- und Regionsgeschichte werden anhand überraschender Kombinationen von 30 historischen Objekten und 30 architektonischen Zeugen in der ganzen Stadt aus verschiedensten Zeitepochen gezeigt.

- Die historischen Objekte sind sowohl online auf einer Website und in einer App, als auch hautnah in einem Raum des Römermuseums zugänglich. Beispiele für Objekte sind römische Artefakte, historische Postkarten oder auch ein Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg.

- Die architektonischen Zeugen im Stadtraum sind Statuen, Gebäude oder auch Sehenswürdigkeiten wie der Donaubrunnen an der Donaulände.
Die Auswahl der Objekte und Orte wurde durch lokale und externe Fachexperten getroffen.

Aus dem Museum in die Stadt – so geht‘s

Besonders wird die Geschichtsvermittlung nun durch die Kombination aus Objekt und architektonischen Zeugen in der Stadt. Ähnlich wie diese Objekte, die uns manchmal „zufällig“ etwas erzählen können, werden die „Museumsbesucher“ ihren Weg durch die Stadt „zufällig“ würfeln: Mit fünf Würfeln vor Ort im Römermuseum bzw. in der App und auf der Website werden für den Besucher fünf der 30 Objekte ausgewählt. Dabei steht jeder der Würfel für eine geschichtliche Epoche Tullns, wodurch bei jedem Wurf Inhalte aus allen Abschnitten der Tullner Stadtgeschichte beleuchtet werden.

Die App – am eigenen Smartphone oder auf ausgeliehenen Tablets – führt daraufhin inklusive Routenvorschlag zu den dazugehörigen fünf interaktiven Einzelstationen in der Stadt. Dort angekommen, zeigt die App z.B. mit Animationen (aus einer Statue wird innerhalb des App eine lebendige Person, die zu erzählen beginnt), Bildern des Standortes aus verschiedenen Epochen oder Informationen zu dortigen Ausgrabungen und deren Funden diesen speziellen Teil der Geschichte Tullns.

Geschichte ist überall

Auf diesem Weg werden historische Objekte mit dem öffentlichen Raum vernetzt, statt sie räumlich an einen Ort „Museum“ zu binden. Und: Besucher sowie SchülerInnen – eine der Hauptzielgruppen – können verschiedene Touren absolvieren, wobei bei jeder Tour Inhalte aus allen Abschnitten der Tullner Stadtgeschichte beleuchtet werden.

Objekte und Sehenswürdigkeiten in Kombination

Jede Kombination aus Objekt und Sehenswürdigkeit erzählt aus einer bestimmten Perspektive und zu einer bestimmten Zeit über die Stadt und deren Entwicklungen – sowohl topografisch, als auch politisch, soziologisch und wirtschaftlich. Durch die dazu immer wiederkehrende bewusste Thematisierung des „Sammelns“ verschiedener Objekte und damit verschiedener „Geschichten“ Tullns, bietet das Museum auch genug Platz für kritische Fragen über die Geschichtsschreibung.

Alles neu im Römermuseum und Aufbereitung der Geschichte bis heute

Ein weiterer Teil des Projektes ist die Neukonzeption des Römermuseums: Einerseits wird es der Standort der 30 realen Objekte des virtuellen Stadtmuseums Tulln. Andererseits bzw. im Zuge dessen wird es insgesamt neu aufbereitet und die Inhalte werden modern und interaktiv präsentiert. Als zentrales Museum der Region für das zukünftige UNESCO Weltkulturerbe „Donaulimes in Österreich und Bayern“ wird es zum Anziehungspunkt werden und insbesondere diesen Teil der Geschichte Tullns und der Region modern aufbereiten.
Ebenfalls in dem Gesamtprojekt ist die Ergänzung der „Geschichte der Stadt Tulln“ ab den 1950er-Jahren in Buchform vorgesehen.

LEADER-Förderung für Innovation

Die veranschlagten Kosten für Gesamtprojekt in den Jahren 2015-2019 betragen € 595.000,- Euro. Diese sind aufgeteilt auf die Teilprojekte „Virtuelles Stadtmuseum Tulln“ (€ 400.000,-), Neugestaltung und Neukonzeption Römermuseum (€ 115.000,-) und Aufarbeitung und Ergänzung der Geschichte der Stadt Tulln (€ 60.000,- bis € 80.000,-). Das Projekt wird zur Förderung beim Land NÖ und der NÖ Stadterneuerung eingereicht. Die voraussichtliche Förderquote beträgt 20-25%.

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