Defibrillator & CO
Kleine Helfer, damit das Herz im richtigen Takt schlägt

MeinMed-Moderatorin Christine Radmayr mit dem Vortragenden Clemens Steinwender. | Foto: Veronika Mair
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Der MeinMed-Vortrag in Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse am 9. November am MedCampus der Johannes Kepler Universität in Linz drehte sich rund um das Thema Defibrillator und Herzschrittmacher. Dazu gab Prim. Priv.-Doz. Dr. Clemens Steinwender einen umfassenden Einblick.

LINZ. Bei jedem Menschen kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Als häufigsten Grund hierfür nennt Clemens Steinwender Abnutzung. "Daher sind oftmals ältere Personen betroffen", so der Arzt. Als Herzrhythmusstörung zähle sowohl zu langsamer als auch zu schneller Puls. Abhilfe schaffen können hier kleine Geräte, die dem Herzen wieder den richtigen Rhythmus vorgeben.

Herzschrittmacher für zu langsamen Puls

Ein Herzschrittmacher wird vor allem bei Herzerkrankungen eingesetzt, bei denen das Herz entweder unregelmäßig oder zu langsam schlägt. Der Herzschrittmacher überprüft laufend die Herzaktivität. Bei einer unregelmäßigen oder zu langsamen Herztätigkeit sendet er elektrische Impulse an das Herz. "Früher benötigte man ein bis zwei dünne Sonden, die mit dem Vorhof und/oder der Herzkammer verbunden waren. Diese Sonden sind allerdings die Achillesferse des Herzschrittmachers, da es immer wieder zu Brüchen oder Infektionen kommt", sagt Steinwender. 2013 wurde daher der erste sondenlose Herzschrittmacher eingesetzt. Diese moderne Technik würde sich immer mehr durchsetzen und Herzschrittmacher mit Sonden ablösen.

Implantation ist Routineeingriff

Die Implantation eines Herzschrittmachers zählt zu den Routineeingriffen. "Es erfolgt eine örtliche Betäubung. Der Arzt setzt einen kleinen Hautschnitt in der Leistengegend und der sondenlose Herzschrittmacher wird schließlich durch eine Vene in das Herz eingesetzt", erklärt der Experte. Die meisten Patienten können nach einer kurzen, stationären Nachbetreuung innerhalb von 24 Stunden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die kleinen Helfer laufen per Batterie. "Diese hält im Durchschnitt etwa zwölf Jahre. Das Wechseln der Batterie ist ein banaler Eingriff im Krankenhaus", weiß Steinwender. 

Defibrillator hilft bei rasendem Herzen

Nicht so häufig, allerdings umso gefährlicher ist ein zu schneller Herzrhythmus. Gegen rasende Herzen helfen Defibrillatoren, die ebenfalls in den Körper implantiert werden. Diese erkennen die Herzrhythmusstörungen und reagieren im Ernstfall mit Elektroschocks, um die Rhythmusstörung zu beenden. So soll ein plötzlicher Herztod vermieden werden. "Leider sind auch hier die Sonden die Problemstelle. Allerdings gibt es derzeit noch keinen 'kabellosen' Defibrillator", sagt der Experte. Insgesamt werden pro Jahr im Kepler Uniklinikum Linz etwa 800 kleine Helfer eingesetzt. Rund 600 bis 700 davon sind Herzschrittmacher, der Rest  Defibrillatoren.

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