Tag des Denkmals
In die Geschichte der Starhemberger eintauchen

Es könnten sich noch weitere Särge der Starhemberger in Hellmonsödt befinden. Das Gewölbe ist allerdings nicht mehr zugänglich. | Foto: Johann Mülleder
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  • Es könnten sich noch weitere Särge der Starhemberger in Hellmonsödt befinden. Das Gewölbe ist allerdings nicht mehr zugänglich.
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Die Pfarrkirche Hellmonsödt mit der Starhemberg-Gruft wird am Wochenende beim Tag des Denkmals zum Schauplatz.

HELLMONSÖDT. Zum Tag des Denkmals am 24. September öffnen österreichweit mehr als 270 Denkmäler bei freiem Eintritt ihre Pforten. Führungen gibt es auch in Urfahr-Umgebung: Die Starhemberg-Kapelle und -Gruft in Hellmonsödt können an diesem Tag ohne Anmeldung besichtigt werden (Uhrzeiten unten). Die Besucher erwartet zudem eine Bilderschau in der Pfarrkirche. "Zu sehen sind unter anderem alte Ansichten von Hellmonsödt und Wildberg, dem Stammsitz der Starhemberger, sowie Fotos der Gruft-Restaurierung und wissenschaftlichen Untersuchung der Kleinkindmumie", erzählt Josefine Mülleder aus Hellmonsödt. Sie und ihr Mann Johann sind Kustoden, sozusagen die Aufseher der Gruft.

Bildhauer und Kirchenkonzert

Denkmalgeschützt sind nicht nur die zehn Särge der Starhemberg-Familie, sondern auch die zwölf Marmor-Grabplatten aus den Jahren 1418 bis 1675 an den Wänden der Kapelle und an den Außenmauern der Kirche sowie die Ritter aus Marmor. Passend dazu wird am Tag des Denkmals der Bildhauer Bruno Miedler von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr auf dem Kirchenplatz Marmor bearbeiten und Einblick in die Handwerkskunst geben. Um 17 Uhr findet als Abschluss ein Kirchenkonzert des Musikvereins Hellmonsödt statt.

Rätsel um die Kindermumie

Lange Zeit beherbergte die Starhemberg-Gruft Spekulationen. Denn es sind nur neun Särge mit den Namen und Daten der Bestatteten beschriftet. Der zehnte Sarg, ein kleiner Kindersarg, ist undatiert. Er beinhaltet aber eine österreichweit einzigartige Besonderheit – eine Kleinkindmumie. Auf Privatinitiative, in Abstimmung mit dem Denkmalamt, der Familie Starhemberg und der Kirche, begann das pensionierte Ehepaar Mülleder im Jahr 2015 mit der Restaurierung der zu diesem Zeitpunkt sehr desolaten Gruft. "Irgendwie tat es mir von Beginn an weh, dass dieses Kind namenlos war. Ich wollte wissen, um wen es sich hier handelt", erzählt die Hellmonsödterin. Daher setzte sie sich für eine wissenschaftliche Untersuchung ein. Diese belegte, dass die Mumie nicht wie bisher vermutet 200 Jahre, sondern mehr als 400 Jahre alt ist.

Foto: Johann Mülleder

Ein Buch über das namenlose Kind

Die weitere Recherche von Mülleder ergab, dass es sich um Gregor von Starhemberg, geboren 1566, handeln dürfte. "Ich hatte Kontakt mit dem Museumsverband, mit einem Starhemberg-Forscher und einer Heimatforscherin aus der Region. Außerdem verbrachte ich viele Stunden im Archiv", so die Geschichtsfanatikerin. Für eine eindeutige Feststellung der Identität müsste jedoch eine DNA-Analyse durchgeführt werden. Gemeinsam mit Maria Ecker-Angerer hat die Hellmonsödterin die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen und den historischen Hintergrund in einem Buch zusammengefasst. Dieses ist auch am 24. September erhältlich. „Dem Knaben wieder Name und Daten geben zu können und ihn an der Seite seiner Eltern und Geschwister zu wissen, ist für mich eine besondere Freude. Es war ein abenteuerliches Rätsel“, so Mülleder.

Foto: Johann Mülleder

Führungen

Thema: Denkmale in der Kapelle und Mumie in der Gruft
Wann: 10 Uhr, 11 Uhr, 14 Uhr & 15 Uhr, jeweils 45 Minuten
Treffpunkt: Kirchenplatz
Führerinnen: Josefine Mülleder und Olivia Kaiser
Kinderprogramm: Kinder führen Kinder und erzählen Geschichte(n), ebenso führen Jugendliche andere junge Menschen zu den Denkmälern (nur auf Wunsch).
Die Gruft ist nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet.

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