Bundespflügen 2024
"Mühlviertel ist genau der richtige Austragungsort"

- Die Vorbereitungen für das Bundespflügen in Walding laufen.
- Foto: LJ Walding
- hochgeladen von Veronika Mair
Bürgermeister Johann Plakolm und Staatssekretärin Claudia Plakolm sprechen im Interview über das Bundespflügen von 23. bis 25. August in Walding und ihre eigenen Pflüger-Kenntnisse.
Die Landjugend steckt mitten in den Vorbereitungen für das Bundespflügen im August – hat ganz Walding mittlerweile das Pflüger-Fieber gepackt?
Johann Plakolm: Ich kann nur immer wieder betonen, dass es wirklich beeindruckend ist, was die jungen Leute auf die Beine stellen. So ein großes Fest bedeutet enorm viel Organisation und Arbeit für die Landjugend. Aber man spürt jetzt auch schon überall die Vorfreude auf dieses Event.
Haben Sie selbst Erfahrung in diesem Bereich?
Johann Plakolm: Ich war in meiner Jugend mit Feuereifer beim Pflügen dabei. Ich hatte schon die eine oder andere gute Platzierung bei den Landesentscheiden gesammelt. Aber dann fand meine „Pflügerkarriere“ durch meine Heirat mit 23 Jahren ein abruptes Ende. Laut Reglement der Landjugend durften damals nur ledige Burschen bei Landjugendwettbewerben teilnehmen. Unmittelbar darauf wurde ich aber gefragt, ob ich nicht als Bewerter zur Verfügung stünde. Mehr als drei Jahrzehnte war ich dann als Schiedsrichter bei unzähligen Pflügerbewerben in Österreich unterwegs. Bei den Bundespflügen war ich 20 Jahre lang als Oberrichter für eine gerechte Bewertung und Auswertung verantwortlich.

- Johann Plakolm während seiner aktiven Pflüger-Zeit.
- Foto: Plakolm
- hochgeladen von Veronika Mair
Worauf legen die Schiedsrichter besonderen Wert?
Johann Plakolm: Die Bewertung ist eine eigene Wissenschaft. Grob gesagt gibt es zwölf Kriterien. Diese beginnen bei der zu bewertenden Spaltfurche, der Zusammenschlag, Geradheit, Unterbringung der Stoppeln, präzises Einsetzen und Ausheben des Pfluges bis hin zum optimalen Furchenschluss und vieles mehr.
Walding bringt ja seit Jahrzehnten immer wieder sehr gute Pflüger hervor. Woran liegt das?
Johann Plakolm: Ich würde sagen, wenn man einmal mit dem Pflüger-Virus infiziert ist, dann ist das wie bei jeder Sportart, die man mit Herz ausübt. Was bei den Pflügern der Landjugend dazukommt ist, dass abseits des Wettbewerbes – bei dem natürlich jeder die bessere Leistung erbringen möchte - sehr oft Freundschaften fürs Leben entstehen. Unser letzter erfolgreiche Pflüger war Christian Bergmayr – der Wirt in Walding. Er hat beim Bundespflügen 2014 in Kärnten sogar seine Frau Evi kennengelernt.
Wie steht die Gemeinde zur großen Veranstaltung im August? Werdet ihr die Landjugend unterstützen?
Johann Plakolm: Natürlich werden wir die Landjugend unterstützen, wo sie Hilfe braucht. Speziell bei mir rennen sie da immer offene Türen ein. Ich bemühte mich, ihnen mit meinen Erfahrungen schon im Vorfeld etwa bei der Auswahl der geeigneten Felder und Trainingsflächen zu helfen. Am Vorabend des Wettbewerbes findet traditionell ein großer Pflügerempfang statt. Dort wird die Gemeinde Walding und die gesamte Region den vielen Besucherinnen und Besuchern von ganz Österreich präsentiert.
Was bedeutet es für die Gemeinden, dieses Bundes-Event in der Region zu haben?
Claudia Plakolm: Das Mühlviertel ist genau der richtige Austragungsort. Wir Mühlviertler sind echte Anpacker, die nicht lange schauen, sondern gleich fleißig durchstarten. So muss es ja auch beim Pflügen sein. Natürlich freut es mich, wenn so ein Wettbewerb in der eigenen Heimatregion stattfindet und damit einen Mehrwert bringt.
Warum ist es wichtig, dass die Landjugend solche Bewerbe veranstaltet?
Claudia Plakolm: Bei uns am Land wird Brauchtum noch hochgehalten. Egal ob mit Zeltfesten oder mit Wettbewerben wie diesen. Das macht den ländlichen Raum einfach lebenswert und dazu bekenne ich mich als junge Politikerin. Die Landjugend ist das beste Beispiel für junge Leute, die mehr tun als andere und damit unseren Zusammenhalt stärken.
Ihr Vater kann ja tolle Erfolge im Ackern vorweisen – wie sieht es mit Ihren Pflüger-Kenntnissen aus?
Claudia Plakolm: Beim Pflügen daheim bin ich eher auf der Zuschauerbank mit meinem Neffen. Mein Beitrag ist derzeit eher, dass ich einigen Kollegen in Wien erzähle, was beim Pflügen überhaupt gemacht wird. Damit bringe ich ein bisschen Landleben in die Bundeshauptstadt.
Werden Sie beim Bundespflügen auch vor Ort sein?
Claudia Plakolm: Ich war letztes Jahr schon beim Bundespflügen im Burgenland mit dabei. Das Wochenende in Walding ist schon lange dick angestrichen im Kalender. Es ist jedenfalls geplant. Ganz durchgängig werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen, weil ich auch bei einem Feuerwehrfest eingeladen bin.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.