Shops in Urfahr-Umgebung
Secondhand hat Schmuddelcharakter längst verloren
Günstig und umweltfreundlich: Gebrauchte Kleidung findet auch im Bezirk wieder mehr Gefallen.
URFAHR-UMGEBUNG. Billig und viel kaufen, nie tragen und schnell wegwerfen – diesen Kreislauf durchlebte Kleidung in den letzten Jahren sehr häufig. Mittlerweile setzen aber immer mehr Menschen auf Secondhand-Waren. Größtenteils ist es die Nachhaltigkeit, die zum Umdenken anregt. Aber auch der Kostenfaktor trägt in Zeiten steigender Preise seinen Teil dazu bei. Urfahr-Umgebung ist längst auf den Zug aufgesprungen. Mehrere Shops bieten Waren aus "zweiter Hand" mit verschiedenen Konzepten an.
"Kleiderladen" war einer der ersten Shops
Den "Kleiderladen" in Engerwitzdorf gibt es beinahe seit zehn Jahren. "Da ich selber Mutter bin, weiß ich, wie teuer alles rund ums Kind ist, daher habe ich selbst auch gerne in solchen Läden eingekauft", so Lisa Schichl. Als sie damals in Karenz war, gab es im Bezirk allerdings noch kaum Secondhand-Shops. "Dann fand ich durch Zufall eine geeignete Immobilie in der Gusenbachstraße. Ich nahm meinen Mut zusammen und eröffnete den Kleiderladen. Er läuft nach wie vor gut", so Schichl.
Alles rund ums Kind
Sie bietet Damen- und Kindermode bis Größe 176 sowie Umstandsmode an. Man findet im Kleiderladen aber generell alles rund ums Kind, genauso wie Spiele und Bücher und je nach Saison auch Ski- oder Erstkommunionbekleidung. Die Waren verkauft sie auf Kommission. "Kunden bekommen also auch Geld von mir, wenn sie etwas vorbeibringen. Sind die Sachen nach zwei Monaten noch im Geschäft, gehen sie an die Besitzer zurück", so Schichl. Geöffnet hat der Kleiderladen Montag und Dienstag, von 8.30 bis 13 Uhr, sowie Donnerstag und Freitag, von 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr.
Stöbereck ist bei den Jungen beliebt
Besonders gut etabliert hat sich auch das "Stöbereck" in Oberneukirchen. Der Secondhand-Laden im Kulturhaus Schnopfhagen hat jeden Dienstag und Freitag von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Im Geschäft sind unter anderem Hemden, Anzüge, Kleider, Schuhe, Bücher, Geschirr, Stoffreste, Bettwäsche und Spielsachen erhältlich. Betrieben wird das Stöbereck von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hilfswerk-Vereins Oberneukirchen. "Der Renner sind nach wie vor Kindersachen, zum Beispiel für den Aufenthalt draußen oder im Stall. Aber auch 17- und 18-Jährige kommen gerne vorbei und begeben sich auf die Suche nach Schnäppchen und Modehighlights. Denn jeder Stil kommt einmal wieder", weiß Erika Ganglberger vom Lebenshaus.
Auch im Lebenshaus gibt es Gebrauchtes
Die Warenspenden können zu den Bürozeiten des Hilfswerks am Vormittag im Lebenshaus abgegeben werden. Dort befindet sich auch im Untergeschoß zusätzlich ein Raum mit gebrauchter Bekleidung, Schuhen, Spielzeug und Bettwäsche, wo man täglich stöbern und zu günstigen Preisen einkaufen kann. "Die Sachen müssen bei der Abgabe sauber und ordentlich sein. Zerrissene Kleidung, alte Romane und alte Kinderbücher sowie Elektrogeräte werden nicht angenommen", sagt Ganglberger. Der Erlös kommt zur Gänze dem Hilfswerk Oberneukirchen zur Unterstützung verschiedenster Projekte zugute.
Teilweise nagelneue Kleidung und Schuhe
Die Idee für den Shop ist quasi über Nacht entstanden. "Ich wollte etwas Nachhaltiges machen, da leider so viel weggeworfen wird. Die Nachbarn fanden den Gedanken gut. Also habe ich mich darübergetraut", so Breuer. Im "Schatzkisterl" warten Kleidung für Damen, Herren und Kinder, Spielsachen, Schuhe, Taschen, Kinderbücher und diverse Accessoires. "Teilweise sind die Sachen nagelneu, da hängt sogar das Markerl noch dran. Bevor so etwas weggeschmissen wird, kann man das gerne bei mir vorbeibringen", meint die Lichtenbergerin. Durch die langen Öffnungszeiten – täglich von 8 bis 20 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen – haben auch Berufstätige genügend Zeit, im "Schatzkisterl" einzukaufen.
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