"Wir spielen, weil es uns Spaß macht"
In 21 der 27 Gemeinden in Urfahr-Umgebung gibt es Theatergruppen, insgesamt sind es sogar 23.
BEZIRK (dur). "Theatergruppen sind nach den Musikkapellen und dem Chorwesen die drittgrößte Gruppe, die die Basis der Volkskultur bilden. Die Laienspieler sind Nahversorger, was das Theater betrifft", so Gerhard Koller, Obmann des OÖ. Amateurtheaterverbandes.
Mehr Professionalität
Schon im Kindesalter kommen viele bei Aufführungen in Volksschulen oder als Statisten bei den Heimatbühnen mit Theater in Kontakt. Die Gemeinschaft, das Hinarbeiten auf eine Ziel, die Aufführungen sowie die Anerkennung in der Theatergruppe und auf der Bühne sieht Koller als Antrieb für die vielen Laienschauspieler. Dreißig Jahre bewegt er sich schon in Theaterkreisen und merkt, dass "sich das Laientheater in Richtung Qualität verändert". Als Gründe nennt er die steigende Zahl an ausgebildeten Spielleitern durch den Theaterverband und eine Kooperation mit dem Landestheater. Jährlich können vier Laientheatergruppen in den Kammerspielen spielen. "Dies ist ein schöner Schritt nach vorne, weil die Schauspieler ein anderes Publikum erreichen", sagt Koller.
Großer Theaterverein
"Wir haben das Glück, acht Mitglieder mit Regieausbildung in der 120-köpfigen Theatergruppe zu haben. Bei den jährlichen Produktionen können sie sich abwechseln", erklärt Johanna Seyr, Obfrau der Altenberger Theatergruppe, "derjenige, der Regie führt, sucht sich das Stück aus". Anton Aichberger inszeniert heuer "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben", an dem 100 Leute beteiligt sind. "Die jüngste Statistin ist drei Jahre alt, die Hauptrolle wird vom 70-jährigen Josef Weissengruber gespielt", erzählt Seyr. Der Theaterverein bringt jährlich je eine Produktion für Erwachsene und für Kinder auf die Bühne. "Wir spielen, weil es uns Spaß macht, nicht zum Geldverdienen", sagt Seyr. Den Altenbergern steht mit dem alten Bauhof sogar ein eigenes Haus zur Verfügung.
Regionaler Bezug
In Ottensheim wird noch geprobt. Am Donnerstag, 14. August, ist die Premiere von "Zwölfeläuten", einer Dorfgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Regisseur Peter Habringer hat vor und nach dem Stück Szenen mit Bezug zu Ottensheim ergänzt. Zusätzlich soll eine Fotoausstellung die richtige Atmosphäre schaffen. "Wir spielen, wenn Ideen da sind, wir haben keinen Rhythmus, so kehrt auch keine Routine ein", sagt Werner Elsnig, Obmann der Bühne Ottensheim.
Für das Gusentheater Gallneukirchen ist die Theatersaison fast vorbei. Seit die Gruppe 2008 ein Stück über das Leben einer Gallneukirchner Bauernmagd aufgeführt hat, wird jährlich gespielt. Heuer war "Die letzten Tage der Menschheit" in Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg zu sehen. "Wir spielen nicht nur schwere Kost für ein elitäres Publikum, wollen uns aber kritisch mit der Volkskultur auseinandersetzen", sagt Obmann Josef Mostbauer.
Eine längere Tradition hat das Laientheater in Vorderweißenbach. Schon 1930 wurde gespielt. "Wir spielen immer zum Jahreswechsel ein lustiges Stück", erzählt Anneliese Ganglberger von der Theatergruppe.
50-jähriges Jubiläum wurde gerade in Kirchschlag gefeiert, aber die Theatertradition gibt es bereits länger. "Schon 1937 wurde Theater gespielt. Ab 1946 gab es eine Gruppe, die regelmäßig gespielt hat. Seit 1964 wird jährlich ein Stück aufgeführt", hat Obmann Heribert Kaineder nachgeforscht.
Theatertermine im Sommer
Gusentheater Gallneukirchen: "Die letzten Tage der Menschheit"
Warschenhofergut
Freitag, 18. und Samstag, 19. Juli um 20 Uhr sowie Sonntag, 20. Juli um 18 Uhr
Kartenreservierung unter 0699/88504946
Theatergruppe Altenberg: "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben"
Katzjaga-Stadl
Juli: 10., 11., 19., 24., 25., 26., 27., 29. und 31. um 20 Uhr sowie
20. um 17 Uhr
August: 6., 7. und 8. um 20 Uhr
Kartenreservierung unter 0680/5006168
Bühne Ottensheim: Zwölfeläuten
Marktplatz Ottensheim
Von 14. bis 30. August immer Donnerstag, Freitag und Samstag um 20:15 Uhr
Kartenreservierung ab 1. August täglich von 17 bis 20 Uhr unter 0650/8441504
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