Caritas fordert leistbares Wohnen
LINZ. "Menschen mit geringem Einkommen laufen Gefahr, in die Armutsfalle Wohnen zu tappen", sagt Oberösterreichs Caritas-Direktor Franz Kehrer in einem Pressegespräch am Montag. Immer öfter seien junge Leute, Arbeitslose oder alleinerziehende Mütter nicht mehr in der Lage ihre Miete zu zahlen. Kehrer: "Das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung ist laut Wirtschaftsforschungsinstitut in den vergangenen zehn Jahren um ein Prozent gestiegen, die Mieten durchschnittlich um 24 Prozent." Die rund 13.000 Klienten der zwölf Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreichs benötigten im Vorjahr durchschnittlich 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und Energie, die Wohnbeihilfe miteingerechnet. Die Wartezeit auf eine günstige Genossenschaftswohnung sei lange. In Härtefällen stünden den Klienten gerade noch neun Euro pro Tag zum Leben zur Verfügung.
Laut Kehrer liege es in der Verantwortung der Politik, dieses Problem zu entschärfen. Mit Zweckwidmung für die Wohnbauförderung seitens des Landes OÖ und der Einführung von wirksamen Mietpreisbegrenzungen könnte man der wachsenden Armut gegensteuern. Durch günstigen Wohnraum im Sozialen Wohnbau würden auch die Mietpreise wieder sinken. Ein weiteres Anliegen der Caritas ist die Rücknahme der 2012 eingeführten Anspruchsbeschränkungen bei der Wohnbeihilfe. "Bei privat vermieteten Wohnungen, deren Mietpreis mehr als sieben Euro pro Quadratmeter beträgt, fällt der Anspruch weg", sagt Maria Ehmann von den Caritas-Beratungsstellen.
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