Hochwasserschutz: Landesräte müssen sich einigen
OTTENSHEIM/LINZ (fog). "Ich freue mich, dass der Gemeinderat das Hochwasserschutz-Projekt mehrheitlich beschlossen hat, aber ganz sicher scheint die Sache wieder nicht zu sein", meinte Gastronomin Isabella Fröschl vom Café Casagrande, eine der Geschädigten des Hochwassers im Jahr 2013. Die Kaffeehausbetreiberin hat Verständnis, dass es auch Gegenstimmen gab (19 dafür, 9 dagegen und 3 Enthaltungen), weil unsicher ist, wie hoch der Anteil der Gesamtkosten des Hochwasserschutzes für die Gemeinde wirklich ist.
Ottensheim will maximal zehn Prozent der Kosten, 1,5 Millionen Euro, übernehmen und nicht wie in der Bund-Ländervereinbarung formuliert, 20 Prozent. Feldkirchen und Alkoven möchten den Hochwasserschutz überhaupt ohne finanzielle Beteiligung, so wie einst die Machland-Gemeinden. Nun hängt es an den für die Gemeinden zuständigen Landesräten Max Hiegelsberger (ÖVP) und Birgit Gerstorfer (SPÖ), wie sie den Kommunen finanziell entgegenkommen werden. Bis jetzt waren sie sich uneinig. Die morgige Hochwasser-Beiratssitzung verspricht Spannung.
Bürgerliste skeptisch
In Ottensheim kommen die größten Skeptiker am Hochwasserschutzprojekt aus den Reihen der Bürgerliste proO. Vizebürgermeister Klaus Hagenauer geht davon aus, dass einige seiner elf proO-Parteikollegen beim geheimen Gemeinderatsbeschluss gegen das Projekt stimmten. "Die Unsicherheit, ob nicht doch der große Brocken von 20 Prozent auf Ottensheim sitzen bleibt, war der Hauptgrund." Darüber hinaus sei nicht garantiert, ob der Schutz ausreicht. Auch ökologische Bedenken gibt es, so Hagenauer, bei proO – vor allem die geplanten drei Meter hohen Betonwände beim Bleicherbach. Hagenauer sagt, er habe für den Hochwasserschutz gestimmt, "weil durch eine gute Gestaltung ein Mehrwert entstehen kann."
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