Ulrike Böker: "Ich musste mich umgewöhnen"

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OTTENSHEIM. Im Jahr 2015 haben ihr nur 59 Stimmen für eine dritte Periode als Ottensheimer Bürgermeisterin gefehlt. Seither ist sie Landtagsabgeordnete für die Grünen Oberösterreich: die Ottensheimerin Ulrike Böker (61).

Woran arbeiten Sie gerade im OÖ Landtag?
Wir Grünen haben einen Initiativantrag gestellt betreffend Einführung eines Pfandsystems und den Ausbau von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen. Es gibt viel zu viel Kunststoff- und Plastikmüll, die ein grobes Umweltproblem darstellen. Laut Abfallwirtschaftsplan hat 2015 jeder österreichische Einwohner 499 Kilogramm Plastikmüll produziert. Wiederverwendbare Plastikflaschen sind zumindest ein Anreiz Müll zu vermeiden. Mittlerweile gibt es Glas- und PET-Flaschen, die kaum schwerer sind als Wegwerfflaschen.

Da müsste ein Bundesgesetz geändert werden. Wie realistisch ist das?
Sehr realistisch. Es ist richtig, das Abfallwirtschaftsgesetz und die Verpackungsordnung sind Bundesgesetze. Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere Resolution Gehör findet, weil die Klimakrise und die spürbar steigenden Temperaturen derzeit ein Riesenthema sind. Auch die ARGE-Abfallverbände, bei denen sicher keinen Grünen am Werk sind, würden einen Umstieg auf Pfand und Mehrweg stark begrüßen.

Wie gefällt Ihnen generell die Arbeit bei den Grünen?
Gut, obwohl es von der "Bürgermeisterei" auf Landtag ein Umstellungsprozess war. Ich kannte ja eigentlich keine richtige Partei, weil ich von der Bürgerliste proO zu den Grünen kam, die, wie jede Partei, klare Strukturen hat. Daran musste ich mich erst gewöhnen, neben dem Trauma, dass ich um 59 Stimmen den Bürgermeistesessel verloren hatte.

Was sind die Unterschiede zwischen Bürgermeisteramt und Landtag?
Als Bürgermeister lässt sich mehr Gestalten beziehungweise etwas wirklich Umsetzen als im Landtag. Die Oppostionsarbeit als Abgeordnete der Grünen ist aber sehr wichtig. Obwohl es nicht leicht wird, bin ich überzeugt, dass die Grünen auch im Nationalrat wieder Fuß fassen werden.

Sind sie bei der Bürgerliste proO noch stark eingebunden?
Ja, sehr stark. Ich bin zwar keine aktive Gemeinderätin, aber ich bin fast bei jeder proO-Montagssitzung dabei und diskutiere die Ottensheim-Themen mit. Sie sind mir ein großes Anliegen.

Hat sich Ottensheim seit ihrer Abwahl 2015 verändert?
Die Saat, die wir gesät haben, ist noch da. Unsere Leitprojekte, wie Begegnungszone, Kostbare Landschaften, Altes Amtshaus oder Masterplan B127 gibt es noch. Die Experimentierfreude und Kreativität sollte in Ottensheim nicht verloren gehen. In meiner Zeit wurde etwas mehr auf Dialog und Einbeziehung der Bürger und anderen politschen Fraktionen gesetzt. Zum Beispiel bei der Sanierung der Bahnhofstraße gab es überhaupt keinen Dialog. Ein Dialog braucht natürlich mehr Zeit.

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Foto: Cityfoto
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