„Wind-Masterplan wurde manipuliert“

Gottfried Falkinger, Josef Schoissengeier und Franz Wöss von der Zukunftsenergie GesmbH Schenkenfelden kritisieren das Land lautstark vor der informellen Volksbefragung.
  • Gottfried Falkinger, Josef Schoissengeier und Franz Wöss von der Zukunftsenergie GesmbH Schenkenfelden kritisieren das Land lautstark vor der informellen Volksbefragung.
  • hochgeladen von Gernot Fohler

SCHENKENFELDEN (fog). „Der Wind-Masterplan ist manipuliert“, ist sich Gottfried Falkinger, Wortführer der Zukunftsenergie GmbH und Betreiber von zwei Windrädern in Schenkenfelden, sicher. Im Vorfeld der Volksbefragung am 24. Juni wird der Ton immer schärfer. Falkinger & Co stellten auf dem Marktplatz ein riesiges Plakat auf. Darauf steht unter anderem: „Who is the Master of desaster“ oder „Wirrnis gibt es in der Stadt, aber auch schon auf dem Lande“. Das Land OÖ wolle zu Unrecht durch einen „getürkten“ Wind-Masterplan den geplanten Windpark in Schenkenfelden/Miesenwald verhindern, lautet der Vorwurf. Der Hauptkritikpunkt: Im Wind-Masterplan werde ein Fachgutachten von „BirdLife Austria“ zitiert. Dieses Institut für Vogelkunde untersuchte die Zugvögelvorkommnisse in der Region. „Wir haben die Karte mit den Ausschlusszonen von Windrädern von BirdLife mit dem Wind-Masterplan genau verglichen“, so Falkinger, der in Schenkenfelden der Tierarzt ist. Falkinger: „Über das Gebiet Miesenwald wurde im Masterplan einfach ein dicker roter Pfeil gemacht.“

Der zuständige Landesrat Rudolf Anschober weist die Vorwürfe als haltlos zurück: „Die BirdLife-Studie wurde nicht 1:1 in den Wind-Masterplan übernommen.“ Auch andere Grundlagen der Vogelkunde seien in den Masterplan eingeflossen. Die Windrad-Debatte wird jetzt als Zugvögel-Debatte weitergeführt. Laut Umwelt- anwalt Martin Donat seien etwa auch die Beobachtungen des Reichenauer Vogelkundlers Herbert Rubenser in den Wind-Masterplan eingeflossen. Dieser bestätigt, dass „im Herbst 50 bis 60 Vogelarten hier durchziehen“.

Die Zukunftsenergie GesmbH befindet sich in einer finanziellen Zwickmühle. Bei den beiden bestehenden Rädern läuft im Jahr 2013 der geförderte Einspeisetarif aus. Für eine neue Förderung bräuchten sie ein drittes Windrad, das aber eine teure Starkstromleitung nach Freistadt erfordern würde. Daher wollen sie unbedingt den Windpark des deutschen Betreibers Schaumburg in Miesenwald durchsetzen. Sie könnten sich dadurch an die Starkstromleitung dranhängen. Bürgermeister Karl Winkler will sich bei den Angriffen gegen das Land raushalten. Aber: „Den Anrufen zufolge, sind einige in Linz nervös.“

Zur Zugvögel-Debatte:

„Die BirdLife-Studie“ über das Zugvögelvorkommen wurde nicht 1:1 in den Wind-Masterplan übernommen. Sie war nur eine Grundlage neben anderen Fachgrundlagen im Bereich der Ornithologie. Die Abweichungen des Wind-Masterplans von der BirdLife-Stude sind kein Schenkenfelden-Spezifikum. Die BirdLife-Studie ist kein fixes Kriterium.“ (Landesrat Rudolf Anschober)

„Die BirdLife-Studie“ ist aus den Jahren 2010 beziehungsweise 2011. Das Land hat damals noch nicht an einen Wind-Masterplan gedacht. Die Abänderungen der BirdLife-Studie sind fachlich begründet und gehen teils auf die 14-jährigen Beobachtungen des Vogelkundlers Rubenser zurück. Die Vögel ziehen da von Nordosten nach Südwesten.“ (Martin Donat, Umweltanwalt)

„Wir sind hineingelegt worden. Man soll sich nicht alles gefallen lassen. 75 Prozent der Agrargemeinschaft Miesenwald sind für die Errichtung eines neuen Windparks. Wir haben die Zugvögel-Karten von BirdLife genau studiert. Irgendjemand am Land hat das Fachgutachten von BirdLife falsch zitiert. Der Wind-Masterplan ist manipuliert.“ (Gottfried Falkinger, Zukunftsenergie)

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