HELDEN DES LAUFSPORTS - INTERVIEW
Ultraläufer Heinz Jürgen Ressar im Interview
"Helden des Laufsports" führt Interviews mit Menschen die eine gemeinsame Leidenschaft haben, nämlich das Laufen. Zeiten spielen hier keine Rolle, es geht um die Person und die Geschichte dahinter. Vom Genussläufer bis zum WM-Teilnehmer, hier ist von jedem etwas finden. Heute stellt sich Heinz Jürgen Ressar den Fragen.
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Heinz Jürgen Ressar ist in der österreichischen „Ultralaufszene“ ein echtes Urgestein. 2017 ist Heinz Jürgen täglich einen Marathon gelaufen. Ein Auto braucht der 51-jährige Papiermacher eigentlich gar nicht mehr. 😉 Im Helden-Interview #55 spricht er über seine Ziele bei der Weltmeisterschaft 2019 und über das, was einen echten Ultraläufer auszeichnet.
Helden des Laufsports: Wann hast du mit dem „richtigen“ Laufen begonnen?
Heinz Jürgen: Das war wohl erst mit 25, nach der Kündigung bei der Donau Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft.
Hdl: Heute bist du einer der besten Ultraläufer des Landes und repräsentierst Österreich auch international. Was waren deine bisherigen Highlights bei Welt- und Europameisterschaften?
Heinz Jürgen: Highlights sind die Teilnahmen selbst. Auf gute Platzierungen kann ich hier nicht zurückgreifen.
Hdl: Auf welche Bestzeiten bzw. welche Kilometerleistungen bist du besonders stolz?
Heinz Jürgen: Also die 242 Kilometer in 24 Stunden, und die 142 Kilometer in 12 Stunden sind schon ganz in Ordnung. 100 Kilometer in 07:50 Stunden auch.
Hdl: Kann man bei dir eigentlich noch von einem Hobbyläufer sprechen? Wie läuft bei dir ein normaler Trainingstag ab?
Heinz-Jürgen: Natürlich bin ich Hobbyläufer, nur ein bisschen ambitionierter. Das Training richtet sich nach meinen Schichten und den Bedürfnissen der Familie. Oft verbinde ich das Training mit dem Arbeitsweg (22 Kilometer ).
Hdl: 2017 bist du, entschuldige diesen Ausdruck, verrückterweise täglich einen Marathon gelaufen. Wie oft denkt man bei so einem Vorhaben ans Abbrechen?
Heinz Jürgen: Tja, das war schon des Öfteren der Fall – vor allem im Urlaub. Mental hat es mich gestärkt, körperlich war es ein Grenzgang.
Hdl: Hast du in Zukunft noch weitere so ähnliche Aktionen geplant?
Heinz Jürgen: Es schlummern noch Ideen, konkretisieren will ich diese aber jetzt noch nicht.
Hdl: Welchen Stellenwert hat der Ultralaufsport in Österreich und in welchen Ländern hat dieser Sport die größte Anerkennung?
Heinz Jürgen: Oh mei, Stellenwert in Österreich ist gleich null. Das sieht man auch an der Absage der 24-Stunden-Weltmeisterschaft, welche in Irdning hätte stattfinden sollen – kein Wunder bei einem rauchenden Sportminister (mittlerweile Ex-Minister). Japan ist ganz dankbar zu den Ultraläufern.
Hdl: Was zeichnet einen echten Ultraläufer aus?
Heinz Jürgen: Die Kunst beim Ultralauf ist es wohl das Training bis zum Wettkampf zu überleben. Mentale Stärke natürlich, und gute Kenntnisse über den eigenen Körper bei Extrem-Belastung, was wieder extremes Training voraussetzt.
Hdl: Zurzeit bereitest du dich für die Weltmeisterschaft in Albi (Frankreich) vor. Was wird dort dein Ziel sein?
Heinz Jürgen: Eigentlich auf die Qualifikation für die WM in Albi. Quali Weite 230 Kilometer und für die WM 250 Kilometer.
Hdl: Welche Hobbys hast du außer dem Sport noch?
Heinz Jürgen: Die Natur, den Böhmerwald und das Lesen. Das Ganze umgeben von meiner Familie – das reicht.
Hdl: Danke für das Gespräch und weiterhin eine verletzungsfreie Laufzeit!
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