Für neuen Unternehmerpreis bewerben
OÖ. Der oberösterreichische Verein „Ein Platz im Leben“ wird heuer erstmals einen Arbeitgeber auszeichnen, der seit mindestens zwei Jahren wenigstens einen Arbeitnehmer mit Down Syndrom ab 20 Stunden Arbeitszeit pro Woche beschäftigt.
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Bis 25. Mai können sich Unternehmer und öffentliche Dienstgeber unter info@einplatzimleben.at bewerben. Die Auszeichnung, ein mehrkarätiger Ring im Wert von 5000 Euro wird von der oberösterreichischen Edelsteinfirma MEVISTO gestiftet und bei der „2. Österreichischen Benefizgala für Menschen mit Down Syndrom“ am 27. Juni im Linzer Brucknerhaus verliehen.
Viele Künstler bei Gala
Unterstützt wird der künstlerisch inklusive Abend sowohl von der Stadt Linz als auch von zahlreichen heimischen und international bekannten MusikerInnen und SängerInnen, darunter u.a. der Opern-Star Kammersängerin Ildiko Raimondi, der der Seeleitenchor Weyregg, der die Gala als Co-Organisator mit ausrichtet und die inklusive Dance Company „Ich bin O.K.“ aus Wien.
Karten für die Gala sind unter www.brucknerhaus.at, 0732/775230 und bei allen oberösterreichischen Raiffeisenbanken erhältlich.
„Wir wollen Arbeitgeber würdigen, die sich aktiv für die Inklusion von Menschen mit Down Syndrom einsetzen und so den Grundsatz der Chancengleichheit, wie von der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung beschlossen – und auch von Österreich ratifiziert – befolgen", erklärt Silvia Kneissl-Aichinger, Initiatorin der Ehrung und Präsidentin des Vereins.
"Menschen mit Down Syndrom werden nicht aus Mitleid eingestellt“, so die Betriebswirtin Kneissl-Aichinger. Obwohl ihr Arbeitstempo nicht der herkömmlichen Norm entspreche, leisten sie dennoch einen wertvollen und nicht zu unterschätzenden Beitrag zu unserem Berufsleben. „Ihre Freundlichkeit, Offenheit und Ehrlichkeit beeinflussen nachweislich das Betriebsklima und sorgen mitunter für einen gewünschten Motivationsschub bei den übrigen Mitarbeitern.“ Andererseits sei ein Arbeitsplatz, der ihnen ein eigenes Einkommen ermöglicht, der weitaus wichtigste Schritt in die Selbständigkeit, genauso wie bei nicht behinderten Menschen.
Immer mehr behinderte Arbeitslose
Die Auszeichnung kommt zur richtigen Zeit: besonders in der Gruppe der Menschen mit Behinderung stieg die Arbeitslosenzahl in den letzten vier Jahren dramatisch an. Während die Quote bei Arbeitslosen ohne gesundheitliche Beeinträchtigung von 2011 bis Februar 2015 um rund 57 Prozent stieg, kletterte die Zahl bei begünstigt Behinderten in dieser Zeit von rund 6.300 auf über 12.000. „Das ist eine Zunahme um mehr als 93 Prozent“, so Kneissl-Aichinger.
Immerhin konnte für mehr als 18.600 begünstigt Behinderte ein Arbeitsplatz gefunden bzw. gesichert werden. „Die meisten kommen jedoch in Kleinbetrieben unter, die eigentlich gar keine Einstellungsverpflichtung haben, wie Bäckereien oder kleine Geschäfte“, zitiert Kneissl-Aichinger einen Mitarbeiter aus dem Sozialministerium und weiter „insgesamt waren 2012 rund 63.000 Behinderte erwerbstätig.“
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