Ausstellung „Mythos Traunstein“ beginnt

Vizebürgermeister und Tourismus-Referent Wolfgang Schlair, einer der Initiatoren des Projektes, besucht Christoph Mizelli beim Aufbau der Schau. Vor einer Vitrine mit alter Ausrüstung lässt er sich eine Karbidlampe erklären. Rechts ein Schneehase, wie er in seltenen Fällen hinterm Traunstein zu erspähen ist. | Foto: Stadtgemeinde Gmunden
  • Vizebürgermeister und Tourismus-Referent Wolfgang Schlair, einer der Initiatoren des Projektes, besucht Christoph Mizelli beim Aufbau der Schau. Vor einer Vitrine mit alter Ausrüstung lässt er sich eine Karbidlampe erklären. Rechts ein Schneehase, wie er in seltenen Fällen hinterm Traunstein zu erspähen ist.
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GMUNDEN. Wegen der vielen Berg-Dramen, die sie nachzeichnet, wird die Ausstellung, die gerade im Palas des Seeschlosses Ort aufgebaut wird, nicht nur Einheimische verblüffen und mitreißen. "Mythos Traunstein" heißt sie, gleichlautend mit dem Buch des Gmundner Bergretters und Rechtsanwaltes Christoph Mizelli. Mizelli, der die Ausstellung des Bergrettungsdienstes und der Stadt gestaltet, erzählt die Geschichte des "Wächters" des Salzkammergutes als Sehnsuchts- und Schicksalsberg, auf dem bereits mehr als 130 Menschen ihr Leben lassen mussten.
Die Ausstellung schildert anhand von historischen Fotos und Einsatzberichten, anhand von Original-Materialien und Fundstücken dramatische Bergungen und furchtbare Unglücke, von denen auch die Gmundner Bergretter selber nicht verschont blieben. Es war der schwärzeste Tag der Vereinsgeschichte, als drei Kameraden beim Aufstieg zur Weihnachtsfeier im Jahr 1962 von einem Schneebrett in den Tod gerissen wurden. Im Original zu sehen: der Hörnerschlitten, mit dem die Opfer ins Tal gebracht wurden, oder auch die Pickelspitze des tödlich verunglückten Fritz Nelböck, die 34 Jahre später und 1100 Meter tiefer zufällig im Kaltenbach gefunden wurde.

Alpine Technik im Wandel

Die Schau ist auch eine Geschichte alpiner Technik vom multifunktionalen Hanfseil über die erste, einem Waffenrad entnommenen Eigenbau-Stirnlampe bis hin zur Helikopterbergung am 40-Meter-Seil. Die Schauräume zeigen allererste Tourenski mit beweglichen Eisenbindungen, Feldtelefone, handgeschmiedete Kletterhaken, Holz-Akjas, das erste Gipfelbuch aus dem Jahr 1879 oder auch Oldtimer-Motorräder der rasenden Retter von einst. Aber auch Berg- und Bergeaustrüstung von heute ist zu sehen. Ein im Querschnitt geöffnetes Original-Rotorblatt eine Eurocopters veranschaulicht modernste Flugtechnologie.
Von der Familie erstmals zugänglich gemacht, kann man sich Schriften, Fotos und Bergausrüstung des legendären Traunstein-Pioniers Hans Hernler anschauen. Ausführlich dokumentiert wird auch noch eine andere Legende, die sogar im Kinderbuch "Ajax, der Held vom Dachstein" verewigte Erfolgspartnerschaft des Gmundner Alpingendarms und Bergretters Matthias Schatzl und seines Schäferhundes "Ajax".

Unheimliche Geschichten

"Mythos Traunstein" erinnert auch an wahrlich Mysteriöses und Unheimliches, wie das nie aufgeklärte, spurlose Verschwinden eines Burschen, der wie ein Urmensch nackt auf den Berg klettern wollte, oder an einen Mann, der den Tod seines Sohnes nicht verwinden konnte und gewollt in der Speisekammer der Gmundner Hütte verhungerte – unterbrochen von heimlichen Beutezügen in die im Winter vereinzelt besuchten Traunsteinhütten, in denen er Essensreste stibitzte. Die Speisekammer mit einer Atrappe des Toten haben die Ausstellungsmacher nachgebaut.

Die Ausstellung wird am Freitag, 12. 5., um 19 Uhr eröffnet. Sie wird vorerst einmal fünf Jahre lang zu sehen sein. Einheimische haben gegen Vorlage der Gmunden-Card freien Eintritt.

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