Die Film-Total Bewertung zum MCU Solofilm für Peter Parker - "Spiderman: Homecoming"

Foto: © 2017 Sony Pictures Releasing GmbH

7,5 / 10 Punkten

Die Darsteller:

Der mittlerweile 21 jährige Tom Holland schlüpft wieder in seine, in „Civil War“ eingeführte, Rolle des Peter Parker / Spiderman. Holland kommt zugute dass er, aufgrund seines sehr jugendhaften Aussehens, bestens noch ohne Probleme als 15 jähriger Highschool Schüler durchgeht. Voll motiviert und vor Energie und Charme sprühend stürzt er sich in seinen zweiten Beitrag zum Marvel Cinematic Universe. Schauspielerisch macht er seine Sache wirklich gut und weiß sein Publikum durchaus bei der Stange zu halten. Der Antagonist des Films – Michael Keaton in der Rolle des Adrian Toomes alias Vulture – macht wieder das, was er zuletzt auch schon brillant in z. b. „Birdman“ abgeliefert hat und liefert sich ein schauspielerisches Match mit seinem Kollegen Tom Holland. Ob auf der guten oder bösen Seite, dem Ex- Batman Keaton kauft man wirklich jeden seiner Charaktere ab. Der vielfach in den Trailern und Plakaten angepriesene Disney Star Zendaya Coleman, bekommt hier in ihrer Rolle der anarchistischen und eigenbrödlerischen Schulkollegin Michelle, weniger zu tun als erwartet, wird aber (soviel sei verraten) nicht zum letzten Mal mit Tom Holland vor der Kamera stehen. Robert Downey Jr. wird in seiner Paraderolle aus dem Hause Marvel – Tony Stark / Iron Man – eigentlich nicht mehr gefordert. Downey spielt nicht Stark, Downey ist Stark, auch wenn er seine Rolle in „Homecoming“ etwas mehr in Richtung lehrreicher und erwachsener Mentor anlegt, als die Fans es gewohnt sind. Wunderbar als unterhaltsame Sidekicks funktionieren „Iron Man“ Regisseur Jon Favreau, einmal mehr als Happy Hogan und auch Jacob Batalon bildet als Peters Freund Ned Leeds, eine schöne und spaßige Ergänzung des insgesamt souverän funktionierenden und gut gelauntenTeams.

Der Film:

Es war wohl eine weise Entscheidung, Spidermans Entstehungsgeschichte nicht ein weiteres Mal von vorn zu erzählen, sondern sich voll auf die Charakterzeichnung von Peter Parker zu konzentrieren. „Cop Car“ Regisseur Jon Watts und Produzent und Marvel Mastermind Kevin Feige zeigen uns einen 175 Millionen Dollar Superheldenstreifen, der zwar nicht gänzlich umgekrempelt und neu erfunden ist, jedoch aber mit einer erfrischenden Andersartigkeit die Figur des Spiderman in das MCU einfügt, welches bisher lange ohne den Spinnenmann auskommen musste. Die Rückkehr von „Spidey“ und die Streitbeilegung zwischen Sony und Disney um die Rechte an der Figur, dürfte zum Teil auch den Titel des Films – Homecoming – erklären. Mit zündenden und meist auf Peters jugendlicher Tollpatschigkeit aufbauenden Gags, einer urkomischen Eröffnungssequenz und einem vor Motivation sprühenden Tom Holland, baut sich die Handlung im ersten Drittel recht strukturiert und unterhaltsam auf. Es wird insgesamt das Ziel nicht aus den Augen verloren, während wunderbar dabei zugesehen werden kann, dass Peter Parker im Grunde doch erst ein 15 jähriger Junge ist, der zwar gern ein perfekt agierender Avenger wäre, dies jedoch noch lange nicht ist. Hierfür passt die Auswahl von Tom Holland umso mehr da dieser, den Originalcomics näher als bisher, ein wesentlich bubenhafteres Auftreten hat als Tobey McGuire und Andrew Garfield. Das locker flockige Highschool Setting ohne die, vor technischer Raffinesse sprühenden, Labors von Oscorp, geben dem ganzen einen runden Schliff und zeichnen das exzellente Drehbuch aus. So klasse der Film beginnt, wird im zweiten Drittel etwas Zuviel von der Handlung abgewichen und bekommt eine Zähflüssigkeit, die währenddessen die Hoffnung aufkeimen lässt, dass dies nicht den Rest der insgesamt 134 Minuten so weitergeht. Mit einem Super Twist, sowohl handlungstechnisch, als auch in der Zurschaustellung politischer Korrektheit in der Ära Trump, zündet die Handlung wieder die Triebwerke und findet seine Qualität im finalen Drittel wieder. Ein Wermutstropfen in der Darstellung des Peter Parker, ist wohl die komplette Vernachlässigung seiner dunklen Seite, verursacht durch die tragischen Erlebnisse seines Lebens wie z. b. der Tod seines Onkel Ben. Auch wenn die Geschichte mit anderem Ansatz erzählt werden will, sollte trotzdem diese wichtige Seite von Peter Parker, die auch in den früheren Filmen und den Comics eine große Rolle spielte, nicht vergessen werden. Dagegen gut gelungen ist die Mischung der eigentlichen Prioritäten von „Homecoming“ und der Präsenz der „Avengers“, welche zwar offensichtlich vorhanden und Superhelden wie auch Aliens bei der zivilen Bevölkerung schon so normal wie ein Schwarm Wespen sind, jedoch kaum gezeigt werden. Auch Tony Starks Auftritte sind gut portioniert und getimt. Wer sich also überlegt, den ersten Soloauftritt vom neuen „Spidey“ im Kino anzusehen, wird ganz sicher nicht enttäuscht. Ein Tipp – das 3D ist zwar gut, doch nicht zwingend notwendig. Wer es nicht unbedingt haben will, kann sich ohne Qualitätsverlust des Films getrost auch in 2D einspinnen lassen.

Fazit:

Erfrischendes Superheldenspektakel aus dem Marvel Cinematic Universe, welches zwar in Sachen Spannung und Tiefgang noch Luft nach oben lässt, mit einem guten Drehbuch, einem schön abgestimmten Soundtrack und einem hochmotivierten Schauspielerteam punkten kann und den Appetit auf das noch kommende Geschehen um die „Avengers“ neu anheizt.

Kritik verfasst von:
Lindorfer Bernhard / Film-Total

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