Tradition: In Reichenau wurden Kräuter gesegnet
REICHENAU. Wie es schon jahrelang der Brauch ist, werden in Reichenau am 15. August zu Maria Himmelfahrt von der Goldhauben- und Kopftuchgruppe Reichenau unter Obfrau Rosemarie Schwarz verschiedene Kräuter zu einem Strauß gebunden und geweiht. Im Anschluss an die Kräutersegnung werden diese bei den Kirchenausgängen an die Pfarrbewohner der Gemeinden Reichenau, Haibach und Ottenschlag verteilt. Dem vorangegangen, ist das mühsame Sammeln von Kräutern und Heilpflanzen. Diese findet man noch in vielen Gärten, aber auch auf Böschungen und Magerwiesen. Die gesammelten Pflanzen werden von den Frauen zu Büscheln gebunden.
Besondere Wirkung der Heilkräuter
Die Kräuter selbst gelten als besonders wirksames Mittel für die Heilung von Mensch und Tier sowie als Schutz gegen Blitzschlag. Den Heilkräutern werden in dieser Zeit um den 15. August eine besondere Wirkung nachgesagt, wobei auf den Wurzeln und Kräutern besonderer Segen liegt. Die Kräuterbüscherl bekommen in den meisten Häusern einen Ehrenplatz und sollen Glück und Segen bringen oder in Krankheit hilfreich sein. Besonders heilkräftig sollen die geweihten Kräuter auch sein, wenn sie mit Weihrauch vermischt zum Räuchern verwendet werden. Heuer bot man seitens der Frauen am Kirchenplatz auch selbstgebackene Mehlspeisen und tolle Etuis mit Inhalten für den Haussegen zum Verkauf an.
Fotos: Josef Reingruber
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