In der Gemeinde Finkenstein
Georgijagen - 'Senturiji jahat' steht bevor
Welchen Stellenwert Brauchtümer in der Gemeinde Finkenstein haben, beweisen Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger Jahr für Jahr. Die Gestalt des heiligen Georg wird auch dieses Jahr den jungen Finkensteinerinnen und Finkensteinern nähergebracht.
FINKENSTEIN AM FAAKER SEE. Zuletzt waren es die zahlreichen Osterfeuer mit dem damit verbundenen Osterschießen, die viele Brauchtumserhalter und Traditionsbegeisterte zusammenkommen ließ. Nun wartet bereits das nächste Brauchtum. Dieses Mal sind jedoch die etwas Jüngeren an der Reihe.
Gelebtes Brauchtum
Zahlreiche Dorfgemeinschaften sind bemüht, Brauchtumsveranstaltungen wie zuletzt das Osterschießen und schon bald die Dorfkirchtage zu pflegen und weiterzugeben. Bürgermeister Christian Poglitsch ist besonders stolz, dass es trotz der Corona-Krise gelungen ist, den einzigartigen "Heischebrauch" des Georgijagens oder in der slowenischen Umgangssprache 'Šenturiji jahat' vor dem Aussterben zu bewahren.
Mit Hörnern und Glocken
Beim Georgijagen bringen Schulkinder den Frühling in die Dörfer unter dem Mittagskogel. Rund um den Georgstag (23. April) werden Feuer entzündet und die Georgijäger begeben sich mit Glocken, Kuh- und Bockshörnern zu den Häusern. Mit dem Lärm des Hornblasens und dem Glockengeläute sollen die letzten Wintergeister vertrieben werden. Nach einem Segensspruch werden die Kinder mit Eiern, Zasaka (Verhackertes) und Kleingeld beschenkt. Dieses Jahr ist es am 20. April wieder so weit. Die Initiative zum Erhalt des Brauches ist vor drei Jahren von der Dorfgemeinschaft und der Volksschule Latschach ausgegangen. Nun ist der Funke auch auf andere Ortschaften, wie Faak am See, Oberaichwald und Ratnitz übergesprungen.
Frühlingsfest
Ihren großen Auftritt haben die Georgijäger heuer erstmals auch bei einem Frühlingsfest am 27. April im Kulturhaus Latschach. Hier werden Kulturvereine auftreten und Künstler ihre Werke präsentieren, ein Fest der Tradition und gelebten Nachbarschaft. Langfristig soll der jahrhundertealte Brauch als immaterielles Kulturerbe verankert werden.
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