Camper-Parkplatz in Velden
Stellplatz-Konzept sorgte zu aller Anfang für Kritik

Oberhalb von Velden, mit Blick auf den See, der Camping-Rastplatz in Velden bietet ein neuartiges Konzept.
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Der 1. Rast-Stellplatz in Velden am Wörthersee bringt neue Gästeschicht in die Region und löst für die Gemeinde das Problem des "wilden Campens". Und dennoch war der Start alles andere als leicht. Zum einen aufgrund rechtlicher Herausforderungen, zum anderen aufgrund Gegenwind aus den "eigenen Reihen".

VELDEN. Es klingt wie ein simples Konzept: Ein Rastplatz für Camper, ohne große Infrastruktur. Geboten wird lediglich ein öffentlicher Parkplatz mit Strom und Wasserver- und -Entsorgung und WLAN. Es ist ein Service für Camper "auf der Durchreise", bringt es Betreiberin Dagmar Gfrerer auf den Punkt. Und doch war der Beginn alles andere als leicht. Die Recherchearbeit zu den gesetzlichen Bestimmungen war aufwändig, auch gab es Kritik aus "den eigenen Reihen". So mancher Camping-Platz-Betreiber befürchtete im Angebot Konkurrenz. "Aber es sind zwei paar Schuhe", betont Gfrerer. Bei ihr gebe es weder Gastronomie noch andere Serviceleistungen. Stehen darf man 24 Stunden. Viel mehr sei es ein "Pilotprojekt". Eines, welches vom Tourismus und auch als Leader-Projekt in Villach Umland Unterstützung erfuhr. "Mit dem Projekt sprechen wir eine ganz eigene Zielgruppe an, eine, die eine Alternative zum klassischen Camping-Platz sucht", weiß Gfrerer, selbst leidenschaftliche Camperin.

Nachfrage gibt ihr recht

Ihr Platz ist seit dem letzten Jahr geöffnet, die Nachfrage ist gut. Was auch einen Mehrwert für die Gemeinde hätte: "Immerhin ist das Klientel zahlungsfreudig", so Gfrerer. "Jemand, der auf der Durchreise ist, nur für einen Stopp stehen bleibt, der kocht nicht selber, sondern geht auswärts essen und sieht sich die Gegend an." Zu ihr kämen die Gäste, die einen sicheren Platz zum Stehen suchen und sonst "wild" in der Gemeinde gestanden wären. Zudem geht es aber der Unternehmensberaterin und Lehrerin nicht ums große Geschäft. Im Gegenteil: Mit Tochter und Schwiegersohn, Betreiber der nächstgelegenen Camping Village (beim Weißen Rössl), wird gut zusammengearbeitet. "So können wir in der Region das passende Angebot für die Wünsche der Camper anbieten. Wir wissen, dass Bedarf besteht."

Plus für Gemeinde

Das bestätigt Bernhard Pichler-Koban, Geschäftsführer Veldener Tourismus GmbH: "Für die Gemeinde ist es ein Plus. Wir hätten es selbst gemacht, aber Frau Gfrerer hat das in die Hand genommen und wir sind froh darüber." Immer wieder gab es Anfragen von Campern, die nicht auf einen Camping-Platz wollten, sondern lediglich ein "Plätzchen" zum Stehen für die Nacht suchten. "Es gab Zeiten im Veldener Advent, im Winter (!), da standen 40 Wohnmobile im Ort", so der Touristiker. "Die meisten riefen in der Gemeinde an und haben gefragt, wo sie stehen dürften. Das Angebot eines Camping-Platzes wurde abgelehnt, zudem haben in der Nebensaison die wenigsten geöffnet", erläutert der Veldner. So schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe: "Einerseits löst es das Problem vom ,Wildcampen‘, zum anderen bekommen wir zahlungsfreudige Gäste in den Ort."

ÖCC unterstützt Konzept

Den Bedarf des auf den Stellplatz beschränkten Angebots sieht auch der ÖCC (Österreichischer Camping Club). "Das Campen hat sich in den letzten Jahren gewandelt, vom Wohnwagen-Zelt-Campen hin zum mobilen Wohnmobil-Camper. Und dieser ist oft nur auf der Durchreise", sagt Club-Präsident Thomas Mehlmauer. In anderen Ländern wäre man schon weiter, wie in Deutschland oder den Niederlanden. "Bei uns gibt es etwas Nachholbedarf, aber es tut sich was", so Mehlmauer. Was man nicht tun dürfte, sei es als Konkurrenz zum klassischen Camping-Platz zu betrachten. "Das sind zwei Paar Schuhe."

Auch sie musste schließen

Überzeugt von ihrem Konzept wartet Dagmar Gfrerer nach der Coronabedingten Schließung auf die Öffnung. Wie Beherbergungsbetriebe musste auch sie ihren Stehplatz – obgleich kontaktlos – schließen. "Das war schade, aber zu akzeptieren", sagt sie. Auch schließt sie die Eröffnung von zwei bis drei weiteren Stellplätzen in Österreich nicht aus. Das Interesse von Gemeinden ist da. „Ich bekomme immer wieder Anfragen, auch aus anderen Bundesländern, und mache mittlerweile Beratungen zum Thema Stellplatz“, schließt Gfrerer.

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