Die Familie (ver)stärken T1 - Verbund

Daniel hat sich textlich bei der Themenvorgabe etwas verschrieben und verstärken statt stärken geschrieben. Dabei passt das Wort von seiner bildlichen Aussage recht gut. Die Verstärkung einer Konstruktion bedeutet für einen Statiker sehr oft zwei oder mehrere Teile miteinander zu verbinden, sodass sie zusammenwirken. Zum Beispiel wirken bei einer Holzverbunddecke die Holzbalken und der Aufbeton dadurch zusammen, dass sie mit Schrauben miteinander verbunden werden. Ohne diese Verbindung würde der Beton eine reine Belastung sein. Mit dieser "schubfesten" Verbindung würde hilft der Beton dem Holzbalken und die Tragfähigkeit steigt immens an und die Verformungen (=Durchbiegungen) werden viel geringer. Mit einem Wort der Balken hält viel mehr aus. Er wurde "verstärkt".

Auch die Familie wird verstärkt, wenn sich ihre Mitglieder nicht gegenseitig "aufreiben", sondern sich miteinander bewegen.

Achim erzählte dazu einiges:

Bruder Clayton Christensen berichtete über die Anfänge seiner in der Folges äußerst erfolgreichen beruflichen Karriere: In seinem ersten Anstellungsverhältnis wurde von seinem Chef nach ein paar Wochen Arbei zu einem "wichtigen§ Termin an einem Sonntag gebeten. Bruder Christensen ließ seinem Vorgesetzen wissen, dass er schon vor vielen Jahren die Verpflichtung auf sich genommen hat, diesen Tag der Gottesverehrung zu widmen und er an diesem Termin nich teilnehmen kann/wird. Obwohl sein Vorgesetzter gelinde gesagt, nicht sehr glücklich damit war, kam er nach einiger Zeit zurück und ließ ihn wissen, dass er mit anderen Mitarbeitern jetzt doch den Termin auf Samstag, anstatt am Sonntag verlegen konnte. Anstatt freudiger Zustimmung zu begegnen, wurde der Chef durch die Antwort von Bruder Christensens überrascht: "Samstag ist für die Familie reserviert hat und er kann deshalb der Firma nicht zur Verfügung stehen. Das schlug dem Fass schon fast den Boden aus und die Arbeitsstelle schien ernstlich gefährdet. Doch trotz anfänglicher Wut verlegte der Arbeitgeber dieses Meeting dann auf Freitag.

Achim erzählte weiter:
Diese Begebenheit lässt mich selbstkritisch reflektieren, dass ich, wie viele andere, im Arbeitsprozess involvierte Menschen, eher dazu neigen, fast alle beruflichen Einladungen ungefragt annehme und umsetze und diesen hohe Priorität einräume und irgendwie meine, dass die Familie sich dann von selbst regelt. Tatsächlich braucht die Familie und die damit einhergehenden Beziehungen mindest die gleiche Aufmerksamkeit und Einsatz, den viele im Berufsleben so selbstverständlich geben. Die eigene Familie zu stärken braucht in der Regel nicht nur einen allgemeinen, unverbindlichen Grundsatzentschluß, aber auch konkrete (z.B. elterliche) Umsetzung dieses Prinzips, indem man z.B. nicht bei der ersten Gelegenheit familiäre Verpflichtungen zugunsten beruflicher oder anderer Einladungen über Bord wirft.

Die kleine Familie ist auch eine Reflektion der „Weltfamilie“ und der Umgang miteinander kann so im kleinen gelernt, geübt und umgesetzt werden und spielt in Gottes Plan eine wichtige Rolle. Gegensätze, Anstrengung, Freude, Leid, Streit und Versöhnung werden gemeinsam erfahren

Praktisch gibt es natürlich eine Vielzahl an Maßnahmen und Verhaltensweisen, welche dazu beitragen, die Familie zu stärken. Fast alle, oder vermutlich wirklich alle dieser Grundsätze, die zumindest in der ersten Umsetzung "elterliche Pflicht und Verantwortung bedeutet, finden sich an vielen Stellen in der heiligen Schrift.

- Vorbehaltslos lieben.

- Sich Zeit zum Zuhören, Trösten, Sprechen, Erklären usw. nehmen.

- Gemeinsam arbeiten

- Gemeinsam Spaß haben

- Gemeinsam dienen.

- Grenzen besprechen und setzen

- Verantwortug und Aufgaben aufteilen

- Täglich als Familie beten

- Täglich als Familie und Ehepartner beten

- Wöchentlich einen Familienabend gestalten

- Wöchentlich alls Ehepaar etwas unternehmen

- Sich Zeit für Eltern(teil)/Kind Aktivitäten nehmen.

- Vor Gefahren schützen (z.B. Internetfilter der vor pornographischen Inhalten schützt)

- Über Gefahren und Versuchungen austauschen und warnen

- Loben

Wie die Schrauben einer Holzverbunddecke werden Eltern und Kinder miteinander verbunden. Die "alten" Holzbalken (=Eltern) und der neue Beton (=Kinder) können leichter miteinander wirken. Die Kinder bedeuten nicht Belastung sondern Verstärkung. Hin auf lange Zeit.