Meinungsumfrage
100 Jahre Frauenwahlrecht. Wie weit sind wir mit der Gleichberechtigung?
Das Frauenwahlrecht jährt sich zum 100 Mal. Da interessiert doch die Frage, was sich seither getan hat.
VILLACH. Am 12. November vor 100 Jahren wurde Frauen hierzulande das uneingeschränkte Wahlrecht zugesprochen. Heute nehmen dies viele als selbstverständlich an.
Doch wie selbstverständlich ist das? Sind wir was die Rechte von Frauen anbelangt zu passiv geworden? Wie gleichberechtigt sind Frauen und Männer heute? Und wo gibt es Nachholbedarf? Die WOCHE fragte nach. Wie gleichberechtigt sind Frauen und Männer heute?
Marco Mühl:
Hundert Jahre Frauenwahlrecht klingt einerseits nach viel, aber wenn man bedenkt, wie lang es schon Wahlen generell gibt, dann erscheint es einem schon nicht mehr so lang. Grundsätzlich verstehe ich hierbei auch nicht, warum es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen geben soll. Denn wir sind ja doch all Menschen. Was noch gemacht gehört, ist die Angleichung der Löhne, denn die Gehaltsschere klafft nach wie vor auseinander.
Maria Becker:
Obwohl es für mich immer eine Selbstverständlichkeit war, an Wahlen teilzunehmen, ist es im weltweiten Vergleich doch eine große und junge Errungenschaft, ür die es sich zu kämpfen gelohnt hat. Nicht minder wichtig ist der Kampf für gleiche Löhne für gleiche Arbeit.
Ernst Thurner:
Wir können uns heute Zustände, die vor 100 Jahren erst erkämpft werden mussten, nicht so leicht vorstellen, weil sie heute selbstverständlich sind. Auffallend, dass die meisten Einführungen des Frauenwahlrechts nach Kriegsgroßereignissen stattfanden. Wahrscheinlich war da die Zeit reif für so einen Evolutionsschub im Zusammenleben der Menschen. Der nächste Evolutionsschritt unserer Spezies könnte heißen: "Es gibt keine
Kriege mehr!"
Philip Kandler:
100 Jahre sind finde ich in Anbetracht der Geschichte der Demokratie keine lange Zeit, aber vielleicht lange genug, um wieder darauf hinweisen zu müssen. Das find ich super und das gehört gefeiert. Allerdings mit Wehmut. Denn wie man beobachten kann, betrachten wir unser Recht auf Mitbestimmung allzu oft als selbstverständlich und vergessen dabei, weiter dafür aufzustehen, im Hinblick auf das Wohl einer Gemeinschaft.
Gut, dass Kultur und Medien das Thema häufig aufgreifen. Ich glaube das brauchen wir jetzt. Damit wir sehen: "Hey, solang' liegt das noch gar nicht zurück, dass Frauen bei uns nicht wählen durften...!" Wir sollten uns weiterhin bemühen.
Vanessa Gergl
Das Frauenwahlrecht wird hundert...viel zu spät in meinen Augen. Also im Sinne der Gleichberechtigung von Mann und Frau bin ich der Meinung, dass das ruhig schon früher hätte passieren können. Aber jetzt ist es gut, und die Gleichberechtigung von mann und Frau ist wieder hergestellt.
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