Gaslieferungen
500 Unternehmen in Kärnten sind abhängig
Was, wenn im Herbst die Gashähne abgedreht werden? Die Wirtschaftskammer Kärnten zeigt sich besorgt über die Gaslieferungen. Viele Unternehmen in der Region sind abhängig.
KÄRNTEN. Die Kärntner Wirtschaft ist mit 500 gewerblichen Unternehmen von Erdgas abhängig. Schwerpunktmäßig sind es nahezu 50 größere Unternehmen, der Rest verteilt sich auf viele regional bedeutende Unternehmen in den Regionen. Der Einsatz von Erdgas weist derzeit noch sehr unterschiedliche Anwendungen auf, heißt es seitens der Wirtschaftskammer Kärnten.
Langfristplanung
Erdgas wird beispielsweise für Prozesswärme unter 200 Grad Celsius, aber auch für Hochtemperaturprozesse verwendet. Jene Bereiche, die Niedrigtemperaturanwendungen aufweisen, haben mit Investitionen und mittelfristigem technischem Umbau die Möglichkeit zu anderen Energieträgern zu wechseln. Laut Wirtschaftskammer seien hier aber natürlich erneuerbare Energieformen wünschenswert, anstatt des Wechsels von Erdgas auf fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl. Die hohen Prozesstemperaturen benötigen dagegen zwingend Erdgas. Eine Langfristplanung könnte hier aber möglicherweise Wasserstoff beziehungsweise Biogas als Energieträger sein.
Zahlreiche Branchen
Betroffen sind Branchen wie Stein, Glas, Papier, Eisen bis hin zu Chemie und Petrochemie. Aber auch die Nahrungs- und Genussmittelbranchen sind nicht zu vergessen. Die Wirtschaftskammer schätzt rund 12.000 Arbeitsplätze durch einen Gas-Stopp direkt oder indirekt betroffen. Für sie sei ein rasches Handeln, um in der mittelfristigen Perspektive eine unabhängige Energieversorgung abseits von Erdgas zu erlangen, das Gebot der Stunde. Daher hat die Wirtschaftskammer Kärnten bereits ganz konkrete Vorschläge beim Land Kärnten eingebracht, ein Energiemix aus allen Energieträgern kann einerseits die Energie steigern, andererseits die Substitution abdecken.
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