Auswirkungen des leichten Weges am Beispiel einer Rudermannschaft

„Und unsere Rudermannschaft – sollte es die denn dieses Jahr nicht mehr geben?“ Vor diese rhetorische Frage stellte ein Student höheren Semesters uns aus dem ersten Semester. „Kommt gar nicht in Frage, das gehört einfach dazu!“

Ich war unter den neuen Studenten an der medizinischen Fakultät der Universität São Paulo, die schon seit langem den Ruderwettbewerb gewann. Einige aus der Mannschaft hatten unseren Vortragenden gebeten, neue Mitglieder anwerben zu dürfen, da viele aus der Mannschaft gerade ihr Studium abgeschlossen hatten.

Nach einer mitreißenden Rede meldeten sich dreißig Studenten. Keiner von uns konnte rudern und wir waren kein bisschen in Form, wie unser Trainer nicht müde wurde uns vorzuhalten. Er war ein ehemaliger Soldat und machte kein Hehl aus seiner Abscheu vor unserer jämmerlichen Kondition. Er kannte viele Witze über Medizinstudenten, die keinen Muskeltonus hatten.

Das Training war anstrengend und fand täglich um 5.00 Uhr morgens statt. Sechs Mal pro Woche mussten wir jeweils den Wecker auf 4.15 Uhr stellen, um den Bus nicht zu verpassen. Wer nicht genug Disziplin hatte, blieb bald weg. Wir anderen fanden schnell heraus, dass sich der Trainer ausschließlich um die alten Hasen kümmerte. Wir Neulinge mussten dafür einen Dauerlauf um das Universitätsgelände machen.

Das Gelände der Universität São Paulo ist riesengroß. Wir mussten etwa 6 Meilen (10 Kilometer) laufen, was für Männer, die so wenig in Form waren wie wir, keine geringe Anstrengung bedeutete. Am Ende waren wir immer völlig erschöpft und der Trainer schickte uns kommentarlos zum Duschen.

So ging das mehrere Wochen lang. Dann kamen einige Schlauköpfe darauf, dass sie eine Abkürzung nehmen konnten, um den Lauf schneller hinter sich zu bringen. Sie liefen also nicht mehr um das gesamte Universitätsgelände herum, sondern nahmen eine Abkürzung durch den Wald. Natürlich fanden sie das sehr klug, denn sie waren immer die ersten beim Duschen. Sie nannten ihre Abkürzung sogar „den leichten Weg“.

Dann kam der Tag, an dem der Trainer die Namen derer nannte, die ins Team aufgenommen werden sollten. Keiner von denen, die die Abkürzung genommen hatten, war dabei. Ich weiß bis heute nicht, wie der Trainer dahintergekommen war.

Jeder von uns hat einen Lauf zu laufen. Bisweilen geht die Bahn durch schwieriges Terrain, aber wir haben einen Trainer, der uns gut kennt und der uns verheißen hat: „Wer glaubenstreu ist und ausharrt, wird die Welt überwinden.“ (LuB 63:47.) Es mag so aussehen, als ob der eine oder andere einen Vorteil davon hätte, dass er sich nicht an die Regeln hält, aber in Wirklichkeit werden alle unsere Anstrengungen, die Gebote zu halten, belohnt.

Ich denke noch heute dankbaren Herzens an die Rudermannschaft zurück. Ich besitze noch immer die Goldmedaille, die wir gewonnen haben. Aber was noch wichtiger ist: Ich habe die Entschlossenheit entwickelt, nicht den leichten Weg zu nehmen.

Humberto Eiti Kawai gehört zur Gemeinde Vila Mariana im Pfahl São Paulo Brasilien Ipiranga.

https://www.lds.org/liahona/2002/03/11?lang=deu

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