Neue Wege
Elektro Maschke und Co. führen die Vier-Tage-Woche ein

Kurt Maschke ist überzeugt von der Vier-Tage-Woche | Foto: Foto: Maschke Kurt Gmbh
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Villacher Unternehmer versuchen mit Konzepten wie der Vier-Tage-Woche neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Wir haben mit ihnen gesprochen. 

VILLACH. Montag bis Donnerstag arbeiten, den Rest der Woche frei. Die Vier-Tage-Woche ist schon seit einiger Zeit im Gespräch und wird von der einen oder anderen Firma bereits umgesetzt. Auch das Elektrounternehmen Maschke aus Villach befindet sich seit Jahresbeginn im dreimonatigen Probebetrieb, um das Konzept künftig als fixen Part in das Unternehmen miteinzubringen. „Ich habe mich mit meinen Mitarbeitern zusammengesetzt, um zu erfahren, was ihnen bezogen auf die Arbeit besonders wichtig ist. Es hat sich herauskristallisiert, dass es weder die Mitarbeiterboni noch die ausbezahlten Überstunden sind, sondern vielmehr die ,Work-Life-Balance‘. Mehr Zeit für die Familie und Freizeit, also längere Erholungsphasen, stehen dabei stark im Fokus und ich möchte die Motivation meiner Mitarbeiter hochhalten“, berichtet Kurt Maschke, Geschäftsführer des Unternehmens. Bislang wurde am Freitag halbtags gearbeitet. Dieser soll künftig für Monteure und Lehrlinge, sprich alle Mitarbeiter auf der Baustelle, als Arbeitstag wegfallen.

24-Stunden-Betrieb
Für Thomas Lackner, Geschäftsführer von „Draustadt-Technik“, kommt eine Vier-Tage-Woche nicht infrage: „Wir haben zum Glück viel Arbeit und das passt auch für die Burschen und wenn wir einmal weniger Aufträge haben, dann können sie daheim bleiben oder wie zum Beispiel im Sommer schon um 14 Uhr heimgehen. Da wird das dann etwas lockerer gehandhabt. Wenn ich aber sage, dass wir freitags zum Beispiel geschlossen haben, stößt das beim Kunden auf Unverständnis“. Maschke dagegen will auch mit einer 4-Tage-Woche den 24-Stunden-Betrieb weiter fortsetzen. Das soll mit einem Bereitschaftsdienstwechsel der Mitarbeiter möglich bleiben. Insgesamt zwölf Mitarbeiter wechseln sich wöchentlich ab, um dem restlichen Betrieb eine dreitägige Erholungsphase zu ermöglichen.

"Dieses Konzept hat gefehlt"
Thomas Matschnig, Geschäftsführer der Villacher Firma GSM-Matschnig, führt seit November 2021 ebenfalls einen Vier-Tage-Betrieb und ist bisher positiv gestimmt: „Auch wenn das Verständnis seitens der Kundschaft vor ein paar Jahren etwas länger gebraucht hätte, wovon ich ausgehe, hätte ich dieses Konzept schon gerne früher eingeführt. Sowohl die Mitarbeiter als auch unsere Kunden gehen mit der Veränderung sehr gut um. Wenn ich zurückdenke an meine Zeit als Lehrling, bin ich der Meinung, dass genau so ein Konzept gefehlt hat. Meine Leute arbeiten motivierter und haben zusätzlich ausreichend Freizeit“.

Lockendes Angebot
Nichtsdestotrotz macht sich ein Mitarbeitermangel bemerkbar. Sowohl Matschnig als auch Maschke erhoffen sich durch die Veränderung, Mitarbeiter und Lehrlinge zu rekrutieren. Neben drei freien Tagen in der Woche bietet die Firma Maschke unter anderem ein Firmenfahrzeug, Firmenhandy und eigenes Equipment und dennoch gab es bisher nur eine Handvoll Bewerber.

Mangel an Personal
Auch der Villacher Kfz-Techniker-Meister Alexander Wrussnig, der in seinem Betrieb ebenfalls eine Vier-Tage-Woche plant, hat mit einem Mitarbeiter-Mangel zu kämpfen: „Es gibt massive Probleme am Arbeitsmarkt. Als Arbeitgeber biete ich bereits eine Bezahlung über Kollektiv, doch das reicht offenbar nicht.“ Die Hoffnung des Unternehmers: „Motivierte Mechanikerinnen oder Mechaniker.“ Wrussnig: „Wenn jemand Leidenschaft für den Job hat und an tollen Autos arbeiten möchte, kann er das bei uns künftig im Rahmen einer Vier-Tage-Woche tun.“ Für die Kunden sieht Wrussnig kein Problem. „Die Arbeitszeiten unter der Woche werden ausgeweitet. Für Außertourliches steht immer ein Notfallservice parat.“ Trotz der Bemühungen ist Matschnig der Meinung, dass der Mitarbeiternotstand künftig negative Auswirkungen mit sich bringt: "Es wird die Zeit kommen, in der Leute sechs Monate lang auf einen 70-jährigen Handwerker warten werden müssen, weil sich heutzutage einfach zu wenig Fachkräfte ausbilden lassen."

Kurt Maschke ist überzeugt von der Vier-Tage-Woche | Foto: Foto: Maschke Kurt Gmbh
Thomas Matschnig berichtet vom Fachkräftemangel | Foto: Foto: GSM-Matschnig
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