Licht & Schatten... von Sophie Mereau
Wenn sich der Äther erhebt
in hoher heiligen Klarheit;
wenn sich ein fließendes Gold
über die Erde ergießt,
und vor dem strahlenden Gott
die Schatten leise zerrinnen,
freut sich der blendende Glanz
und das allmächtige Licht.
Aber bezaubernder Freud
erscheint dir die liebende Gegend
denn dich freut der Kontrast
und der gemäßigte Glanz,
wenn die Wolke sich hebt
und wechselnd auf Täler und Dörfchen.
Tannenwälder und Seen dunkle Schattierungen streut
oder der silberne Mond am Berge
freundlich hervor steigt
und der Schatten des Berg's tief in die Täler sich senkt.
Oh, wie die Höhen sich dann in heiligem Schimmer verklären
wie das freundliche Licht, heller den Schatten besäumt!
Und doch klagtest du jüngst dein trauriges Schicksal beweinend,
wie des Lebens Gefild' oft, ach, so dunkel dir seih,
wie auf der Stellen geliebtester dämmernd ein Schatten sich lagre;
oft nach dem lieblichsten Tag, schwarz dich umgebe die Nacht.
Wechsel vergnügt dein Gemüht, es freut der Wechsel uns alle.
Freu dich, Glücklicher doch, dass du nicht glücklicher bist!
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