Das sagen Direktoren
Maskenpflicht für das kommende Schuljahr?
Die Maskenpflicht an Schulen ist nach den Pfingstferien am 3. Juni ausgelaufen. Bekanntermaßen forderte die Lehrergewerkschaft zum Schulstart eine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer.
VILLACH. Noch befinden sich Schüler und Lehrer inmitten der Sommerferien. Doch das neue Schuljahr rückt immer näher – am 14. September ist Schulstart. In Zeiten von Corona ist noch unklar, welche Maßnahmen hier dann gelten. Die Lehrergewerkschaft fordert zum Schutz eine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer. Wir haben uns bei einigen Direktoren umgehört, wie sie zu dem Thema stehen.
Durchmischung vermeiden
Franz Petautschnig, Schuldirektor im Peraugymnasium: "Sollte die momentane Covid-19 Situation auch im Herbst noch andauern oder sich gar verschlechtern, bin ich für eine Regelung wie sie zur Wiedereröffnung nach dem Lockdown der Schulen am 18. Mai gegolten hat."
Damals galt Maskenpflicht beim Betreten und Verlassen des Schulgebäudes sowie beim Aufenthalt in den Gängen für alle Schüler, Lehrkräfte und sonstige Personen. "Denn hier kann es zu einer starken Durchmischung und zu unvorhergesehenen Kontakten kommen", so der Direktor.
Während des Unterrichts hält Petautschnig das Tragen von Masken für nicht sinnvoll, da die Kommunikation durch den Mund-Nasenschutz stark beeinträchtigt und das Sprechen erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. Außerdem hat jeder Schüler einen fixen Sitzplatz, wodurch die Abstände automatisch eingehalten werden. "Bei Kulturveranstaltungen können die Masken am Sitzplatz ja auch abgenommen werden", sagt der Direktor. Viel wichtiger als das Tragen von Masken ist auch weiterhin das Einhalten von Abständen bzw. Hygieneregeln.
Masken sind sichtbares Zeichen
Die Maskenregelung wurde in der Vergangenheit allgemein akzeptiert und großteils auch eingehalten. "Schwerer umsetzbar, weil nicht durchgängig kontrollierbar, war das Einhalten der Abstände in den Pausen vor allem bei den jüngeren Schülern, weil sie in ihrem Bewegungsdrang und ihrer Kontaktfreudigkeit einfach nicht an die Regeln dachten", berichtet Petautschnig. Der Vorteil der Masken war, dass sie ein für alle sichtbares Zeichen waren, auch die anderen Hygiene-, Verhaltens- und Abstandsregeln einzuhalten und zumindest subjektiv das Gefühl vermittelten, geschützt zu sein.
Warten auf konkrete Infos
Laut Gerfried Pirker, Direktor der Kärntner Tourismusschule sind vom Ministerium derzeit noch viele Infos ausständig. Ebenso ein versprochenes Ampelsystem. "Konkret gibt es derzeit noch keine Infos. Die Maskenpflicht sehe ich vor allem für die Brillenträger problematisch", so Pirker. Wichtig seien weiterhin Abstand und Hygienemaßnahmen. Pirker hofft auf eine rechtzeitig kommunizierte Regelung des Ministeriums für alle.
Psychologischer Faktor
Petra Mayer, Leiterin der CHS Villach spricht sich für eine erneute Maskenpflicht in den Gängen aus, nicht aber in den einzelnen Schulklassen: "Gibt es so Erkrankungen, könnte man eine Klasse isolieren." Gerade in den Schulgängen haben die Masken laut Mayer auch einen wesentlichen psychologischen Faktor: "Das Bewusstsein wird beibehalten, auch Abstände werden dadurch eingehalten." Ein wichtiger Anker für das Unterbewusstsein, dass der Virus noch unter uns ist. Gerade im Herbst wo auch die normale Grippe wieder im Anmarsch ist, sieht Mayer eine Maskenpflicht in den Gängen durchaus als Vorteil. Lehrern der CHS werden zudem auch Visiere zur Verfügung gestellt, ob sie diese auch im Unterricht tragen, ist jedem frei überlassen.
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