Villacher Maskenschnitzer
„Nach Amerika verkauf‘ ich nicht“

Rund 560 Euro (ohne Hörner) kostet eine Krampusmaske von Sascha Pozewaunig. | Foto: MeinBezirk.at (alle)
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  • Rund 560 Euro (ohne Hörner) kostet eine Krampusmaske von Sascha Pozewaunig.
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Sascha Pozewaunig ist für seine Krampusmasken bekannt. Es gab sogar Anfragen aus den USA, aber für den Villacher gehört das Brauchtum ins Alpenland – aus Überzeugung.

VILLACH. Zwischen 15 und 20 Stunden braucht Pozewaunig für seine Arbeit. Dann hat er einem runden Stück Zirbenholz Leben eingehaucht. Ein fast menschenähnlicher Ausdruck starrt den Betrachter nach der detailreichen Schnitzarbeit an. „Für mich ist es wichtig, Emotionen in meine Masken zu bringen, sonst ist es nur ein totes Stück Holz. Wichtig sind die Augen“, erklärt Pozewaunig. Gelernt hat er sein Handwerk auf dem zweiten Bildungsweg als Bildhauer in Tirol: „Schon als Kind war ich von den Masken fasziniert, mit 13 Jahren habe ich meine erste Krampusmaske gemacht. Irgendwann war mir das aber zu wenig, also habe ich Anfang der 2000er Jahre mit der Ausbildung zum Bildhauer begonnen.“ Hauptberuflich ist Pozewaunig aber bei den Masken geblieben, zusätzlich fertigt er lebensgroße Skulpturen. Anfragen für seine Arbeiten bekommt er von Krampusgruppen aus ganz Österreich: „Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Maskenschnitzer. Gewisse Techniken kann jeder lernen, man braucht aber seinen eigenen Stil, um sich zu unterscheiden.“ Meist kommen die Krampusgruppen mit Ideen und man arbeitet gemeinsam am finalen Design. Pozewaunig: „Es soll noch tragbar sein, die Maske darf nicht zu schwer oder zu filigran werden. Im Durchschnitt wiegt eine Maske zwei Kilogramm. Perchtenmasken mit den großen Hörner können schon mal zehn Kilo wiegen.“

Corona drosselt Geschäft

Wenig überraschend: Die Pandemie beeinflusst sein Geschäft sehr: „Ich habe um zwei Drittel weniger Anfragen. In einem normalen Jahr schnitze ich rund 50 Masken, seit der Pandemie sind es etwa 20 Stück.“ Pozewaunig ist bei der Krampusgruppe „Höllenbartl“ Mitglied. „Den Namen haben wir einst etwas unglücklich gewählt, der Krampus hat mit der Hölle eigentlich nichts zu tun. Er steht einfach für das Böse und Dunkle. Er ist für mich auch nicht da, um die Kinder zu bestrafen, wenn schon, dann eher die Erwachsenen…“ Was ihm ein weiteres Anliegen ist: Krampus und Perchten nicht zu vermischen. „Wenn jemand Bräuche ausführt, ist er in meinen Augen auch dafür zuständig, das richtig zu vermitteln. Perchten laufen ausschließlich in den Rauhnächten ab dem 23. Dezember.“ Seine Prinzipien hat er auch, wenn es um Auslandsgeschäfte geht. „Ich hatte schon Anfragen aus Amerika, aber ich will meine Masken nicht dahin verkaufen. Das ist unser Brauch und gehört hierher.“ Haben sich die Masken mit der Zeit auch verändert? „Eine Zeitlang waren recht brutale, blutige Masken gefragt. Seit drei Jahren geht es wieder etwas zurück, in Richtung klassische „Postkartenkrampusse“.

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