Weihnachtsstück der Neuen Bühne Villach

Nein zum Geld

Ab 1. Dezember gibt es die traditionelle „Weihnachtskomödie“ der Neuen Bühne Villach. Im Paracelsussaal (Rathaus) wird „Nein zum Geld“ gespielt, Regisseur Michael Weger im Interview.

MeinBezirk: Herr Weger, worum geht es in dem Stück?
Michael Weger: Richard gewinnt über 160 Millionen im Lotto. Aber er holt das Geld während der zweimonatigen Frist nicht ab, weil er glaubt, zu viel Geld macht Menschen verrückt. Als seine Frau, seine Mutter und sein bester Freund davon am letzten Abend der Frist erfahren, drehen sie glatt durch und setzen alle erdenklichen Mittel ein, ihn doch noch vom Gegenteil zu überzeugen - ein rasend komischer Reigen nimmt seinen Lauf, den Richard nur mit knapper Not überlebt. Und sich zuletzt in seiner ursprünglichen Annahme völlig bestätigt sieht.

Verdirbt Geld wirklich den Charakter?
Leider fehlt mir da ziemlich jede Erfahrung. Hab es selbst nicht erlebt und auch sehr wenige richtig reiche Menschen kennengelernt. Diese wenigen allerdings waren durchaus in Ordnung. Kann also vielleicht nicht so schlimm sein, die Sache mit dem Geld und dem Charakter.

Was würden Sie mit einem Lottogewinn machen?
Ich hab das Glück, vor allem auch nach einigen schweren Jahren, nun wieder oft glücklich sein zu dürfen. Was ich als großes Geschenk sehe und wofür ich sehr dankbar bin. Darum würde ich mit einem Lottogewinn vielleicht am ehesten versuchen, dieses Glück für meine Frau und mich noch besser abzusichern. Und sonst würde ich sehr viel spenden, an Bedürftige verschenken, es mit den vielen lieben Menschen in meinem Leben teilen und natürlich das Budget der neuebuehne mindestens verdoppeln.

Die nbv präsentiert sich auch 2023/24 wieder in voller Größe im Paracelsussaal. Was ist das Besondere an dieser Spielstätte?
Mehr Spielfläche, doppelt so viele Zuschauerplätze und diesmal platzieren wir die Bühne quer im Raum, was uns eine deutliche dichtere Theateratmosphäre bringen sollte. Zudem stellt uns die Stadt Villach den Saal, dankenswerterweise, kostenfrei zur Verfügung. Die komplette Bühnenausstattung samt Technik müssen wir natürlich selbst mitbringen.

Die Autorin arbeitet sehr raffiniert mit Unerwartbarem - eine rasante Abfolge von Spannungsaufbau und Entspannung. Wie fordernd ist das Stück für die Schauspieler?
Die vier Darstellenden haben da einiges zu leisten. Neunzig Minuten Hochgeschwindigkeitskomödie mit viel Körpereinsatz. Allerdings kommt der eigene Spaß am Spiel nie zu kurz. Das trägt einen als Schauspielende auch und gibt Energie zurück.

Was wünschen Sie sich als leidenschaftlicher "Theatermacher" zur Zeit am meisten?
Das sich der Wahn, der die Welt immer mehr zu beherrschen scheint, auf wundersame Weise in Weisheit wandeln möge. Aber, ach, welch ein Utopie! Doch wir hoffen weiter, wirken weiter, kämpfen um jedes Fünkchen Bewusstsein und Erkenntnis - mit Humor, mit Drama, mit Poesie!