November - ganz besonders bunt da draußen im nebelgrauen Forst; auch die Herbstzeitlose, blühen so mutig; so unbeirrt, als zarte blühende Schönheiten!
Die Laubbäume werden täglich lichter;
ihr buntes Blattlaub taumelt spielerisch im Herbstwind.
Die Äcker liegen schon lange brach;
auch die Futterwiesen
haben den letzten Schnitt
schon hinter sich.
Ganz selten sieht man noch junges Grün.
Die Natur steht auf Sparflamme!
Nur wenige Wochen noch,
dann wird sie in eisiger Kälte erstarren
und den Winter unter einer Schneedecke verschlafen.
Aber noch ist es herbstlich, sonnig warm
und in den Wiesen verstreut die Herbstzeitlosen
in der Mittagssonne voll in Blüte stehen.
Die kelchförmigen Blumen
leuchten in zarten Pastelltönen im Herbstlicht.
Lieblich und von einer Zartheit - wunderlich;
so mutig und unbeirrt!
Warum blühen sie gerade jetzt, die Hellfarbigen;
Blattlos und ohne Grün;
um keine unnötige Kraft zu vergeuden?
Wo wahren sie im Sommer,
als alles andere in Blüte stand?
Mutig trotzen die nur kurzstieligen Wildblumen
den schon kühlen Nachtstunden.
Der Morgentau wird in ihren zarten Blütenköpfchen tropfen,
wenn sie im warmen Sonnenlicht,
ihre trichterförmigen, pastellfarbenen Kelche
wieder im Tageslicht öffnen.
Sie sind ganz schön clever, die lieblichen Herbstzeitlosen,
denn sie gedulden sich erst im Herbst,
oder auch vereinzelt im Frühling zu erblühen,
denn im Sommer, wenn es in der Natur
üppig treibt, wächst und blüht;
das grüne, saftige Gras hochwüchsig sprießt,
bestückt mit unzähligen Wiesenblumen
würden die Hellfarbigen
in ihrem Umfeld ersticken und erdrückt werden.
So nutzen sie ihre Chance und üben sich in Geduld,
um alle Jahre wieder im Herbst
voll in den brachen Wiesen, zu erblühen;
um dann auch beachtet zu werden!
Von ihnen sagt man, dass sie sehr giftig sind;
aber bei ihrem Anblick
berühren und verzaubern sie mich!
Hildegard Stauder
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