Villach
Polizei warnt vor betrügerischen E-Mails
Erpresserische E-Mail macht in Villach die Runde. Besorgte Bürger wandten sich an die Polizei.
VILLACH. "Ich vermute, Sie fragen sich, warum Sie diese E-Mail erhalten, oder? Es wäre sehr vorteilhaft für Ihre Privatsphäre, wenn Sie es nicht ignorieren würden.” Damit beginnt eine E-Mail, die dieser Tage unter zahlreichen Kärntnern, darunter auch etlichen Villachern, für Aufregung sorgte.
Klarer Fall von Erpressung
Der Text lässt keine Zweifel aufkommen: Es geht um Erpressung. Der unbekannte Absender fordert vom Empfänger eine Geldüberweisung, weil er angeblich, dank eines eingeschleusten Virus, dabei beobachtet wurde, als er Pornoseiten aufgerufen hatte. "Ich habe Sie sowohl mit einer Webcam als auch mit Bildschirmaufnahmen aufgenommen, während Sie Ihre "Spaßzeit" hatten, die mir erlaubt, genau zu sehen, was Sie sehen."
Heißt also im Klartext: Zahlt man nicht, würden die gesammelten Filmausschnitte im Netz veröffentlicht, so auch beispielsweise an alle Facebookfreunde versendet werden. "Ich denke, das sind keine guten Nachrichten, oder?", fragt der Unbekannte weiter und weiß dafür eine Lösung: "Aber machen Sie sich keine Sorgen, es gibt eine Möglichkeit, dieses Datenschutzproblem zu beheben. Alles, was ich benötige, ist eine Bitcoin-Zahlung von £4,600 GBP, die ich unter Berücksichtigung der Umstände für angemessen halte."
Villacher Polizei warnt
Chefinspektor Walter Niedermüller von der Villacher Kripo hat Erfahrung mit derlei erpresserischen Forderungen aus dem Internet: "Ich kann nur raten, die eigene Mailadresse so geheim wie möglich zu halten, schon die Teilnahme an einem Gewinn- oder Glücksspiel kann die Adresse in falsche Hände spielen”, weiß er.
Keinesfalls soll auf die Mail reagiert oder gar gezahlt werden. Sein Tipp: "Am besten ist es, die E-Mail als Spam sofort zu löschen. Hilfe gibt es auch bei jeder Polizeiinspektion oder beim kriminalpolizeilichen Beratungsdienst."
Ermittlungen laufen
Natürlich finden laufend Erhebungen nach den Urhebern der kriminellen E-Mails statt. "Wir gehen jedem Hinweis nach", sagt Niedermüller.
Meistens jedoch ist dies vergeblich: Die Spur endet fast immer irgendwo in Nigeria, weiß der Kriminalist.
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