Ein Syrer und ein Iraker
Systematischer Betrug bei Führerscheinprüfungen aufgeflogen

- Sichergestellte technische Hilfsmittel, die einem Prüfungsteilnehmer zur Verfügung gestellt wurden
- Foto: LPD Kärnten
- hochgeladen von Lukas Moser
Das Kriminalreferat des SPK Villach konnte vor einer Woche einen Syrer und einen Iraker bei Betrugshandlungen im Rahmen der theoretischen Führerscheinprüfung ertappen und festnehmen. Sie stehen im Verdacht, mit ihren Aktionen in den vergangenen knapp fünf Jahren schweren Sozialbetrug begangen zu haben.
VILLACH. Von Beamten des Kriminalreferats des SPK Villach konnten am 13. Dezember dieses Jahres ein 38-jähriger syrischer Staatsbürger und ein 46-jähriger irakischer Staatsbürger bei Betrugshandlungen im Rahmen der theoretischen Führerscheinprüfung auf frischer Tat erwischt und festgenommen werden. Weiters konnte ein 26-jähriger syrischer Staatsbürger ausgeforscht werden, der diesbezüglich Beitragshandlungen setzte.
Asylwerber und asylberechtigte Personen wurden angeworben
Der 38-jährige syrische Staatsbürger steht im dringenden Verdacht, im Umfeld von Asylwerbern und asylberechtigten Personen angeworben und ihnen „entgeltliche Hilfe“ beim Absolvieren der theoretischen Führerscheinprüfung angeboten zu haben. Die so angeworbenen „Kunden“ haben zwischen 3.000,- und 4.000,- Euro bezahlt und wurden mit der dementsprechenden Technik ausgestattet, die es dem 26-jährigen syrischen Staatsbürger ermöglichte, den Prüfungsbildschirm einzusehen und so dem Prüfling mittels Ohrhörer die richtige Antwort vorzusagen.
Verdacht des schweren Sozialbetrugs
Man kann davon ausgehen, dass zwischen Anfang 2017 und Dezember 2021 mindestens 50 Personen auf diese Art und Weise durch die theoretische Führerscheinprüfung geschleust wurden. Der 38-jährige syrische Staatsbürger, der nicht geständig ist, bezieht die bedarfsorientierte Mindestsicherung und steht daher auch im Verdacht, durch die angeführten, fortgesetzten Einnahmen einen schweren Sozialleistungsbetrug begangen zu haben.
Die Ermittlungen laufen
Alle Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt. Diverse Tatumstände, Analysen der Geldflüsse, Auswertung der zahlreichen sichergestellten Mobiltelefone und Übertragungstechnik, sowie die Ausmittlung weiterer Beschuldigter, sind derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Weiters erfolgen entsprechende Meldungen an die Führerscheinbehörde des SPK Villach.
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