Allerheiligen
Und der letzte Weg geht durch das Feuer

Die Bestattung ist ein Thema, welches viele lieber umgehen. Doch der Tod gehört zum Leben, weiß man bei der Bestattung Kärnten. Die Feuerbestattung ist ein Teil dessen. Und Erschreckendes hat sie nicht an sich. Bei genauerer Betrachtung. Ein Lokalaugenschein. | Foto: Alexandra Wrann
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  • Die Bestattung ist ein Thema, welches viele lieber umgehen. Doch der Tod gehört zum Leben, weiß man bei der Bestattung Kärnten. Die Feuerbestattung ist ein Teil dessen. Und Erschreckendes hat sie nicht an sich. Bei genauerer Betrachtung. Ein Lokalaugenschein.
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Für fast 80 Prozent aller Sterbefälle in Kärnten werden Feuerbestattungen gewählt. Durchgeführt werden diese in der Feuerhalle in Villach, beim Waldfriedhof. Es ist das einzige Krematorium in ganz Kärnten.

VILLACH. Eigentlich ist das Gebäude recht unscheinbar, hellgrau von außen, eine von Weitem fast winzige Plakette "Markenzeichen Krematorium" ist an der Mauer befestigt. Beim Eingang steht ein Wagen der Bestattung Kärnten, zwei Männer mit Anzug steigen aus. 

Neben Waldfriedhof

Dass sich hier das einzige Krematorium Kärntens befindet, ahnt kaum ein Besucher, der dies nicht weiß. Weder Geruch oder Lärm ließen darauf schließen, dass zwei Öfen täglich im Einsatz sind. Auf Temperaturen von rund 1.000 Grad mehrmals am Tag aufgeheizt werden.

Interesse nimmt zu

Das Thema Bestattung, ein Thema, welches selbst in der heutigen aufgeklärten Gesellschaft ein Schattendasein fristet, weiß Ingo Sternig, Organisationsmanagement Bestattung Kärnten. Man gehe dezent mit dem Thema um, das Gebäude sei bewusst unscheinbar gehalten. "Nicht jeder will mit dem Thema konfrontiert werden", weiß er. Auch wenn es zunehmend Menschen gebe, die sich bewusst dafür interessieren. Nicht selten würden sich ganze Schulklassen melden, die sich die Feuerhalle ansehen möchten, erzählt Sternig. Freilich ist die Rede von vergangenen Tagen, aktuell sei das wegen Corona nicht möglich. 

Modernste Technik

Geht man ins Innere des Gebäudes, so erstaunt nicht nur die freundliche und helle Gestaltung der Räume, vor allem die Technik ist es, die beeindruckt. In der großzügig und hell gestalteten Feuerhalle sind es zwei quadratische Öffnungen. Auf Schienen fährt der Sarg in die Öffnung, diese schließt sich langsam, wenn das Feuer entfacht wird. Die Temperatur steigt unmittelbar auf bis zu 1.000 Grad an, ein Vorgang dauert bis zu 90 Minuten. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart eine riesige Maschinerie. Eine, wie sie am letzten Stand der Technik sei, bestärkt Sternig. Erst 2014 kam der zweite Ofen dazu, Kostenpunkt: 1,6 Millionen Euro. Bedient werden könnten diese von einer Handvoll von Leuten. Erkranken diese, gibt es Ersatzfachkräfte. Zu einem Stillstand könne es nicht kommen, erläutert Roman Macher, Interaktions- und Prozessmanagement.

Die Ausbildung 

Die Ausbildung als solche ist in Österreich kein Lehrberuf, jeder Bestatter durchgeht eine zweijährige Basis-Einschulung, danach könne man sich spezialisieren. Explizite Vorkenntnisse sind nicht notwendig, elektrisches und handwerkliches Know-how allerdings vom Vorteil. Zusätzlich werden die Mitarbeiter nach Deutschland geschickt, wo vom "Dachverband Deutscher Bestatter" Schulungs-Module angeboten werden. Derzeit beschäftigt die Bestattung Kärnten (Steiermakr und Kärnten) 80 Mitarbeiter, 62 davon in Kärnten. Auch das Interesse an Frauen an dem Beruf steige, "was uns natürlich freut", so Sternig.

Trend zu Feuerbestattungen

Der Trend zu Feuerbestattungen ist ungebrochen, in Kärnten sind es knapp 80 Prozent der jährlichen Sterbefälle. Das sind rund 4.000 Feuerbestattungen im Jahr. Pro Tag ist das Krematorium damit rund zehn Mal im Einsatz. 

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Wussten Sie:

  • Bei der Feuerbeisetzung bleibt vom Holz des Sarges nichts mehr übrig. 
  • Die reine Asche des Verstorbenen hat ein Gewicht von zwischen drei und fünf Kilogramm.
  • Die verrottenden Urnen sind die umweltfreundlichste Form der Bestattung. Sie verrotten schon innerhalb von zwei Wochen
  • Jeder Feuerbestattung wird eine nicht verbrennbares Kenntafel hinzugefügt
  • Seit heuer ist es möglich, einen Teil der Asche zu entnehmen
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