Keine (zweite) Schularbeit

"Verbesserungsprüfung" ist möglich

Aufgrund der Pandemie gibt es auch im zweiten Schulsemester weniger Schularbeiten als normal. Eltern sind besorgt. 

"Mein Sohn hat auf die erste Deutsch-Schularbeit in diesem Halbjahr eine 4 geschrieben, wir machen uns jetzt Sorgen, dass er diese Note nicht mehr verbessern kann", sagt eine Villacher Mutter eines zehnjährigen Bubens. Der junge Mann soll nach den Sommerferien aufs Gymnasium, da die restlichen Leistungen und Noten ausgezeichnet sind. Vor allem in Volksschulen in Villach wurden bereits Termine für eine zweite Schularbeit fixiert – jetzt aber wieder abgesagt. Da kommt bei manchen Eltern die Befürchtung auf, das Kind könnte die Note nicht mehr stark verbessern.

"Dynamische Zeiten" 

"Aufgrund der Corona-Situation ist das heuer ein ganz normales Prozedere, es gibt – wie schon im ersten Halbjahr – auch im zweiten Halbjahr maximal eine Schularbeit", sagt dazu Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Die Schulen hätten die Information rechtzeitig erhalten, aber: "Es sind dynamische Zeiten. Erst hieß es, nur im ersten Semester gibt es nur eine Schularbeit, im zweiten Semester wieder normal. Dann gab es aber doch wieder einen Lockdown, Schulen waren wieder im Schichtbetrieb, teilweise hatten – vor allem – Volksschulen die Termine für die zweiten Schularbeiten inzwischen schon weitergegeben. Denn sie waren ja vor Ostern im Präsenzunterricht und hatten die erste Schularbeit schon erledigt", so Klinglmair. Fakt ist aber: Für das jetzige Semester gibt es an allen Schulen keine weiteren Schularbeiten mehr, es fehlt einfach die Vorbereitungszeit: "Deshalb hat man bei der Leistungsbeurteilung reagiert. Dafür schaut man heuer mehr auf die Mitarbeit, die zählt quasi mehr als sonst." Wenn sich ein Kind oder Jugendlicher dringend verbessern muss, etwa für den Übertritt in eine andere Schule, so besteht die Möglichkeit eine sogenannte "Verbesserungsprüfung" einzufordern. "Jeder Schultyp ist extra geregelt, aber grundsätzlich gilt das für alle, auch für Volksschüler", schließt Klinglmair.

"Keine Probleme"

Wie sehen die Regelungen Direktoren in der Region? Dazu Eva Gfrerer, VS Feistritz: „Wieder nur eine Schularbeit pro Semester zu schreiben, stellte an unserer Schule kein Problem dar. Vereinzelt gab es sogar Nachfragen von Eltern, ob wir uns wohl daran halten, nur eine Schularbeit zu schreiben. Wie bisher, ist die Abschlussnote nicht nur von der Schularbeit abhängig, es gibt genügend andere Beurteilungsmöglichkeiten, wie Mitarbeit, Erledigung der Hausarbeit und mehr." Ähnlicher Meinung ist Angelika Zink, Direktorin der VS Vassach: "Die Schularbeit zählt zur Benotung, ja, aber nicht alleine. Die Eltern an unserer Schule wissen das und haben auch dieses Semester mit Verständnis reagiert. Seitens unserer 'Übergangs'-Schüler sehe ich keine Schwierigkeiten für den Schulwechsel, alle haben auch während der Zeit des Distance-Learnings immer brav mit gelernt und ihre Aufgaben gebracht, das fließt natürlich alles in die Abschlussbenotung mit ein."