"Viele Eltern fühlen sich allein gelassen"

Heidi Krammer, Elterntrainerin | Foto: KK/Krammer
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VILLACH (aw). Wenn Heidi Krammer den Raum betritt, tut sie dies mit einem Lächeln im Gesicht und einer Gestik, die sie sofort sympathisch erscheinen lässt. Sie wirkt wie eine der Personen, der man sofort alles erzählen möchte, hat eine Ausstrahlung, wie sie vielleicht nur eine fünffache Mutter haben kann.

Irgendwann ist der Druck so hoch, dass es Stress in den Familien und auch leider nicht selten Gewalt gegenüber den Kindern gibt.

Ihre Kinder sind nun zwischen 3 und 20 Jahren alt, und auch wenn die Größeren schon viele Aufgaben der Kleineren übernehmen würden, langweilig werde ihr nie, sagt Krammer und lacht. Trotz des turbulenten Haushaltes war die 42-Jährige immer berufstätig, als Religionslehrerin oder Betreuerin, "eigentlich", so sagt sie, "habe ich mich schon immer mit Kindern beschäftigt". Und genau genommen tut sie das auch nunmehr in ihrem zweiten Berufsweg, der Erwachsenenbildung. Sie ist diplomierte Elterntrainerin.

Zweiter Berufsweg

Warum Krammer "umgesattelt" hat, ist schnell erklärt, sagt sie, "ich habe als Mama so viele Dinge erlebt, so viele Situationen mitgemacht, in denen ich mich als Elternteil sehr unwohl, nicht wahrgenommen und missverstanden gefühlt habe." Krammer schmunzelt, das Elternsein sei nicht leichter geworden, meint sie. "Man erwartet so vieles. Beruf, Kinder, alles unter einen Hut zu bekommen." Darüber hinaus hätten viele Eltern nicht mehr so viel Kontakt zu Gleichgesinnten, ihnen fehle die "Erfahrung". "Eltern werden allein gelassen, sie müssen alles organisieren, regeln, immer da sein und vergessen ganz oft auf sich selbst – einfach weil es gar nicht möglich ist, sich mal eine Auszeit zu nehmen."

Viele Eltern leben beinahe isoliert- haben wenig Kontakte zu anderen Eltern- und wenn, dann nur sehr oberflächlich. Wenn es wirklich mal eine Notsituation gibt, sind sie auf sich allein gestellt.

Ein Umstand, der in Folge leider auch oft auf den Rücken der Kinder ausgetragen werde, erklärt Krammer und sagt: "Wenn man keine Kraft mehr für eine liebevolle Erziehung hat, Kinder unfair behandelt oder anschreit oder ...", Krammer fühlt sich sichtlich unwohl dabei das zu sagen, "körperliche Gewalt den Kinder antut. Schlimmer geht es nicht."
Und genau deshalb hat sich die Villacherin zum Ziel gemacht, ihr Wissen dort weiterzugeben, wo es am dringendsten gebraucht wird. Und zwar bei den Eltern selbst.
Als diplomierte Elterntrainerin bietet sie Kurse an, um Eltern, Tipps und Tricks zu vermitteln und eine Anlaufstelle zu sein. Denn, "wenn es wirklich mal eine Notsituation gibt, sind sie auf sich allein gestellt." Und genau das möchte die Mutter verhindern.
Ihre Kurse werden vom Bundesministerium gefördert und seien deshalb für alle erschwinglich, freut sich Krammer. Ihre Kurse richten sich an Eltern von Kindern der Altersgruppe zwischen 0 und 12 Jahren, "für ältere gibt es dann eigene Kurse. Aber ich glaube Kinder dieses Alters haben es schon ganz schön in sich", sagt sie und lächelt.

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