LKH Villach
"Wir arbeiten derzeit sehr am Limit"

Chritian Mühl, Pflegefachassistenz in Ausbildung | Foto: Kabeg/zVg
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  • Chritian Mühl, Pflegefachassistenz in Ausbildung
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Wenn andere Geschenke auspacken und Festessen genießen, haben sie Dienst. Drei Angestellte der KABEG Landeskrankenhäuser Villach und Klagenfurt erzählen vom Heiligen Abend im Krankenhaus, dem Corona-Jahr und ihren Wünsche und Sorgen.

VILLACH. Wenn der Christbaum festlich geschmückt ist, die Glocke die Ankunft des Christkindes einläutet und Kinderaugen erstrahlen, dann ist der Heilige Abend gekommen. Doch nicht jeder verbringt diesen im heimeligen Wohnzimmer zwischen Baum, Geschenken und Festessen.
Normal weiter läuft der Betrieb etwa in den Spitälern, so auch im Klinikum Villach und Klagenfurt. Es ist ein besonderes Arbeiten, heuer noch mal mehr als in den vergangenen Jahren, wie Sabine Kuschej, Christian Mühl und Beate Schweighofer erzählen. Sie alle haben an Heiligen Abend Dienst, arbeiten schon seit vielen Jahren im Krankenhaus, oder haben den erste Einsatz zu Weihnachten vor sich. 

"Halten sich die Menschen an die Empfehlungen, bleiben die Zahlen niedrig? Oder wird es alles wieder schlimmer, gibt es wieder mehr Infektionen?" Sabine Kuschej

"Es hat eine besondere Stimmung"

Sabine Kuschej ist als biomedizinische Analytikerin am Klinikum Villach tätig. Sie habe schon viele Dienste am 24. Dezember gehabt, erinnert sich die 42-jährige. Wehmütig sei sie deshalb aber kaum, "mich hat es nie gestört am Heiligen Abend zu arbeiten. Auch im Krankenhaus herrscht in dieser Zeit eine besondere Stimmung", sagt sie. Es gebe einen Christbaum, Kollegen bringen Kekse mit. "Gerne", sagt sie überlasse sie diesen Abend Kollegen, "auf welche Kinder daheim warten". Die Dienste werden schon lange im Vorhinein geplant, "der eine macht lieber den Dienst am Heiligen Abend, der andere zu Silvester", erzählt sie. 

"Wir arbeiten sehr am Limit wir wissen oft nicht mehr anfangen". Sabine Kuschej

"Bleiben die Zahlen niedrig?"

Dennoch wäre es heuer doch auch irgendwie anders. "Es ist ein unsicheres Gefühl, wir wissen nicht was uns erwartet", sagt sie und ergänzt: "Halten sich die Menschen an die Empfehlungen, bleiben die Zahlen niedrig? Oder wird es alles wieder schlimmer, gibt es wieder mehr Infektionen?"
Die letzten Wochen und Monaten waren für ihr Team eine große Belastung. Die Arbeitszeiten wurden länger. "Jede Hand, die es gibt, ist im Einsatz", weiß sie. Dazu kommt das Arbeiten unter erschwerten Bedingungen, "elf, zwölf Stunden mit Maske, unter der man schlechter Luft bekommt, keine gemeinsamen Pausen, kein sozialer Austausch", erzählt sie. Nach einem belastenden Arbeitstag kommt man heim und ist einfach nur erschöpft. 
Aufgrund der Testungen ist ihr Team früher morgens im Einsatz, momentan wird wöchentlich getestet. "Gibt es Ausfälle, ist das natürlich doppelt schlimm", sagt sie. Personalreserven gebe es kaum, "Ausfälle müssen dann intern kompensiert werden". 

"Meine Mutter treffe ich zurzeit nur mit FFP2 Maske und draußen, um gemeinsam spazieren zu gehen. Das letzte Mal war vor zwei Wochen." Sabine Kuschej

Der erste Dienst zu Weihnachten

Früher, als geplant, trat Christian Mühl seinen Dienst im LKH Villach. Er macht eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz, es ist sein dritter Bildungsweg, davor war der 25-jährige Schweißer und Fertigteilhausbauer. Wie auch Kuschej pendelt er aus Klagenfurt nach Villach, ab und zu nächtigt er in der Schule. Eigentlich hätte das Praktikum erst im März beginnen sollen, "aber man hat uns schon früher gebraucht", sagt er. Die Arbeit im Krankenhaus "taugt" dem 25-jährigen sehr. "Ich bin dort angekommen wo ich hinwollte".

"Jede Hand wird gebraucht"

Momentan hilft er viel bei den Corona-Testungen aus, ist aber auch "überall, wo ich gebraucht werde". Ob am EEG-Schreiben, oder als Assistent bei der Blutabnahme. Dass er in den Feiertagen Dienst hat, stört den Klagenfurter "überhaupt nicht". "Ich habe noch keine Kinder und mag die Stimmung hier. Dienst ist Dienst und ich mache das wirklich gerne", sagt er. Auf die Frage ob er nach dem Dienst zu seiner Familie geht, überlegt der kurz und sagt: "Angst habe ich keine, da die Hygienemaßnahmen natürlich sehr streng genommen wird. Dennoch schränke die sozialen Kontakte sehr ein." 

An vorderster Front

Aus dem Metnitztal kommt Beate Schweighofer. Seit zehn Jahren arbeitet sie in der zentralen Notfallaufnahme des Klinikum Klagenfurt. "Ich bin die erste,  die der Patient zu Gesicht bekommt", erläutert sie. Auch zu Weihnachten wird das so sein. "Ich habe keine kleinen Kinder im Haus, die daheim aufs Christkind warten", erzählt sie. Auf ihre drei Enkerln, auf die freut sie sich aber schon besonders. Schweighofer schätzt ihr Team, "das immer zusammenhält" und liebt ihre Arbeit. "Auch wenn sie sehr stressig ist", wie Schweighofer zugibt. Aktuell treffe das mehr zu denn je, erzählt sie. "Man merkt, dass die Kapazitäten ausgeschöpft werden", sagt sie. Eine jede Hand werde gebraucht und das "ja noch mehr als sonst schon", erzählt Schweighofer.

"Ich habe großen Respekt vor der Krankheit. Zu meiner Mutter kann ich nicht gehen, wenn ich aus dem Krankenhaus komme." Beate Schweighofer

Ein anstrengendes Jahr

Das Corona-Jahr war ein anstrengendes für ihr Team, "der Lärmpegel ist stets sehr hoch. Es kommen viele Telefonate rein. Dann tragen wir die Maske, der Patient die Maske und eine Trennwand gibt es auch noch", erzählt sie. "Aber", sie weiß, "natürlich will man wissen wo der Angehörige ist, man kann den ja auch nicht vertrösten." Empathie ist in ihrem Job sehr wichtig. "Ich finde es schön mit Menschen zu reden. Ihnen zu helfen, ist meine Arbeit", schließt Schweighofer.

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