Villacher Ärztevertreter
"Wir warten auf Biontech"
Villachs Ärztevertreter Gerd Clement über eine "elendige PR", fehlende Planbarkeit und Unverständnis.
VILLACH. Das Hauptproblem sei laut Clement nach wie vor "zu wenig Impfstoff". "Es wird versprochen, dass wir was bekommen, dann kommt aber nichts." Vor zwei Wochen hätten die niedergelassenen Ärzte kärntenweit 600 Dosen bekommen sollen. "360 waren es dann tatsächlich." Er selbst ging eigenen Angaben zufolge leer aus. "Ich habe nichts bekommen. Das ärgert einen schon, weil man mit den Patienten vorplanen muss. Auch die Kollegen sind verärgert, das muss man sagen."
"Das war elendiglich"
Bis dato wurde und wird bei den niedergelassenen Ärzten mit Astra Zeneca geimpft. Gerd Clement über seine Erfahrungen: "Bei einer einzigen Patientin gab es ein Problem mit Fieber und Kopfschmerzen. Bei den anderen hat es keine Probleme gegeben." Die "Astra-Zeneca-PR" sei laut Clement "elendiglich gewesen". "Dadurch wurde die Bevölkerung verunsichert. In Kärnten war es aber nicht so schlimm. In der Steiermark haben sich viel mehr Leute abgemeldet." Der Mediziner weiter: "Ich würde sagen, dass der Impfstoff genauso gut anwendbar ist wie Biontech/Pfizer."
Warten auf Biontech
Per 17. Mai können niedergelassene Ärzte laut Clement Biontech/Pfizer bestellen. "Wir werden schauen, ob das mit der Lieferung funktioniert, weil Exekutive und andere Institutionen vorgezogen werden." In der vergangenen und in der aktuellen Kalenderwoche lief und läuft ein Pilotprojekt, im Rahmen dessen 40 niedergelassene Ärzte in Kärnten bereits mit Biontech impfen. "Danach soll der Impfstoff, je nach Verfügbarkeit, im niedergelassenen Bereich ausgerollt werden", so ein Sprecher des Landes über den Zeitplan. Laut Medienberichten wird der Impfstoff AstraZeneca in Österreich hauptsächlich nur mehr für Zweitimpfungen verwendet. Das Gesundheitspersonal wird etwa über Astra Zeneca "vollimmunisiert".
Quasi-Impfpflicht
Für Gesundheitspersonal sieht Mediziner Clement eine Quasi-Impfpflicht. „Angehende Krankenschwestern brauchen ein Impfzeugnis über Röteln, Masern etc. In Zukunft kommt die Corona-Impfung wahrscheinlich dazu. Im Prinzip hatten wir diese ‚Impfpflicht‘ also immer schon. Wenn jemand mit alten und kranken Leuten arbeitet, dann muss man geschützt sein.“
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