Zu Gast in der Villacher "Hells-Angels-Bar"

Harley-Davidson-Motorblock als Deko: "The Other Place"-Wirt Lois Lanzelin zapft Bier in einem speziellen Umfeld
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VILLACH (kofi). Mit dem andiskutierten Standort für ein Asyl-Großquartier in Villach-Langauen kamen auch dessen Nachbarn zu vermehrter Medienöffentlichkeit. Besonders die Bar "The Other Place" rückte in den Fokus des Interesses. Von Gerüchten schrieben die Tageszeitungen. Dass nämlich niemand Geringerer als die berühmt-berüchtigten Hells Angels hier residierten.
Genau genommen ist es freilich kein so großes Geheimnis. Schließlich betreibt Bar-Chef Lois Lanzelin eine für alle einsehbare Seite auf Facebook. Er selbst und viele seiner Freunde sind dabei in Hells-Angels-T-Shirts zu sehen. Und immerhin gibt es die Kneipe seit vier Jahren.

WOCHE meets Angels

Die WOCHE traf Lanzelin in seinem Lokal. Der 46-jährige Tiroler spricht offen über seine Angels-Zugehörigkeit. Gäbe es die nicht, könnte er das Lokal auch gar nicht führen. Denn "The Other Place" ist ein weltweites Franchise-System, bei dem nur Members zum Zug kommen, also Mitglieder des Rockerclubs.

Offene Bar

Dass damit automatisch auch mehr tätowierte Motorradfahrer zugegen sind als etwa in der Konditorei Rainer am Oberen Kirchenplatz, darf ungefähr so sehr überraschen wie ein nebliger Tag im Klagenfurter Herbst. Zumal es seit Kurzem in einem Nebenraum der Bar ein eigenes Tattoo-Studio gibt. "Aber", und das ist Lanzelin sehr wichtig: "Das hier ist kein Hells-Angels-Clubhaus. Jeder ist bei uns willkommen."

Sicherheitsbedenken

Ob diese Willkommenskultur auch die angeblich bis zu 450 Flüchtlinge betrifft, die – wenn es nach Bürgermeister Günther Albel geht – am Nachbargrundstück einziehen sollen? Immerhin schrieb eine Tageszeitung von Protestmaßnahmen, die man bei den Angels plane. "Blödsinn", sagt Lanzelin: "Wir planen gar nichts." Dass sich seine Freude über ein Asyl-Großquartier in Grenzen hält, eint den Gastronomen mit den Bewohnern des Stadtteils Fellach, wo ebenfalls ein Standort in Gespräch ist. "Einige Kunden haben mir bereits gesagt, dass sie dann nicht mehr zu mir kommen würden, weil sie Sicherheitsbedenken hätten", sagt Lanzelin.

INFO:
Hells Angels – der Club, der Mythos

Die Hells Angels sind der weltweit bekannteste Motorrad- und Rockerclub. Er wurde 1948 in Kalifornien gegründet und ist mit sogenannten „Chartern“ (Orts- oder Landesclubs) in 32 Nationen vertreten. In Kärnten ist die Zentrale seit vielen Jahren im Lavanttal, Villach ist der zweite Standort.
Während es in einigen Ländern immer wieder zu Gewalt- und Drogendelikten gekommen ist, sodass Charter sogar von der Polizei aufgelöst wurden, werden Kärntens Angels von der Exekutive als ruhige, im rechtlichen Sinne unauffällige Zeitgenossen beschrieben. "Es gab bisher keine Probleme", lautet die Auskunft von der Polizei.

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