Verantwortung Erde
"Entsiegelungsmaßnahmen werden hoffentlich bald ausgeweitet"
Verantwortung Erde begrüßt Entsiegelungsmaßnahmen der Stadt Villach. Eine Trendumkehr im Bodenverbrauch lasse sich aber nicht erkennten, so Gemeinderat Sascha Jabali.
VILLACH. Die angekündigten Entsiegelungsmaßnahmen der Stadt Villach (siehe stadt-entsiegelt-flaechen) werden von der Bewegung Verantwortung Erde begrüßt. "Wir haben uns den Mund fusselig geredet, um auf die lebenswichtigen Funktionen des Bodens aufmerksam zu machen und dafür auch viel Kritik eingesteckt. Umso mehr freuen wir uns, dass diese Bemühungen nun erste Früchte tragen", sagt Erde-Gemeinderat Sascha Jabali.
Jedoch: keine Trendumkehr
Von einer Trendumkehr im Bodenverbrauch könne man angesichts der kleinräumigen Entsiegelungsmaßnahmen jedoch nicht sprechen. "Es handelt sich um einen äußerst erfreulichen, ersten Schritt, der hoffentlich schon bald auf größere Flächen ausgeweitet wird. Noch dringlicher ist aber, dass die nach wie vor stattfindende, großflächige Flächeninanspruchnahme beendet wird", so Jabali.
Entwicklung muss gestoppt werden
Jabali verweist auf die großräumige Flächenversiegelungen. So wären alleine in Bürgermeister Günther Albels Amtszeit mehr als 1,7 Millionen (1.703.511) Quadratmeter Wald und Wiesen zusätzlich in Anspruch genommen. "Diese Entwicklung muss dringend gestoppt werden. Gerade angesichts der nahenden Wirtschaftskrise werden wir die Ackerflächen auch brauchen um den Ernährungsbedarf der Villacher stillen zu können", gibt der Villacher Gemeinderat zu bedenken.
Vorschläge liegen am Tisch
Vorschläge wie mit der Lebensgrundlage Boden sorgsamer umgegangen werden könnte, hat die Bewegung bereits vielfach eingebracht: Mehrere Anträge (siehe auch auf www.verantwortung-erde.org), die unter anderem ein Bodenmanagement und die Vermittlung versiegelter Flächen vorschlagen, liegen am Tisch. "Der Boden ist eine unserer Lebensgrundlagen mit der wir sehr sorgsam umgehen müssen. Daher werden wir uns weiterhin um seinen Erhalt bemühen", so Jabali abschließend.
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Zur Sache
- Die in der Stellungnahme angeführten 1,7 Millionen Quadratmeter zusätzlicher Flächeninanspruchnahme, sind, laut Verantwortung Erde, den Datensätzen des "Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen" zu entnehmen. (www.bev.gv.at/portal/page)
- Demnach haben sich die landwirtschaftlich genutzten Flächen vom Jahr 2014 (22.173.803 m²) bis zum Jahr 2019 (20.749.648 m²) um 1.424.119 Qudratmeter verringert.
- Die Waldflächen der Stadt haben sich vom Jahr 2014 (74.574.222 m²) bis zum Jahr 2019 (73.542.945 m²) um 279.392 Quadratmeter verringert.
- Das ergibt eine zusätzliche Flächeninanspruchnahme von mehr als 1,7 Millionen Quadratmeter nur in diesen beiden Widmungskategorien.
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