"Ich will Innenstadt-Manager werden"
VP-Chef Peter Weidinger über Ziele für die Gemeinderatswahl und sein bevorzugtes Aufgabengebiet ab März.
VILLACH (kofi). Zuletzt konnte sich Peter Weidinger mit seiner Villacher VP nicht unbedingt positiver Nachrichten erfreuen: In der Stadt zirkulieren hartnäckig Gerüchte von angeblichen Umfragen, die die Partei bei nur noch 10 Prozent der Wählerstimmen sehen (statt der doch stattlichen 19 Prozent bei der Wahl 2009); Weidingers enger Parteifreund Markus Steinacher findet sich nicht mehr auf der Kandidatenliste für die Wahl im März; und sogar die Idee des Gratis-WLAN für die Innenstadt wurde von der SPÖ mit einem wuchtigen (allerdings noch nicht umgesetzten) Projekt übertrumpft. Im WOCHE-Gespräch sieht sich Weidinger dennoch im Aufwind.
WOCHE: Was ist Ihr Ziel für die Wahl?
WEIDINGER: Wir wollen in jedem Fall ein Plus, idealerweise steht am 1. März ein Zweier vorne beim Ergebnis.
Die FPÖ, damals BZÖ, hatte 2009 mit 26 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Einiges davon dürfte auf den davor verstorbenen LH Jörg Haider zurückzuführen sein. Ist Platz 2 für Sie diesmal möglich?
Die FPÖ überholen? Das wäre ein Traum. Das wäre das optimale Ergebnis.
Ein zweiter Stadtrat für die ÖVP kann sich mit etwas Glück ab circa 23 Prozent ausgehen. Wer wird diesen spannenden Platz bekommen?
Katharina Spanring. Sie ist stellvertretende Direktorin im Hotel Post am Villacher Hauptplatz.
Nach der Wahl werden die Ressorts neu verteilt. Was wäre Ihr Lieblingsressort?
Ich will Innenstadt-Manager werden.
Das ist Gerhard Angerer vom Stadtmarketing. Sein Posten steht am 1. März nicht zur Wahl.
Nein, politischer Innenstadt-Manager. Dafür müsste man ein neues Ressort zusammensetzen, bestehend aus Stadtmarketing, Verwaltung des öffentlichen Guts, Gewerbe, Markt und der Hochheit für alle Veranstaltungen. Derzeit sind diese Kompetenzen auf mehrere Stadträte verteilt.
Was qualifiziert Sie für die Rolle des Innenstadt-Retters?
Die City muss nicht gerettet werden, aber an allen Ecken und Enden optimiert.
Beispiele?
Postgasse, Italienerstraße, Draulände, Hauptplatz-Seitengassen. Da haben Geschäftsleute und Touristen Schöneres verdient. Neuer Asphalt, Fassaden nach einem Farbplan anstreichen. Das kostet keine Unmengen und macht viel her.
Ein bisschen Oberflächenkosmetik reicht?
Nein, aber es ist der richtige Anfang. Damit signalisiere ich Aufbruchstimmung. Zudem muss man wenig belebte Ecken attraktivieren. Bei der ehemaligen Gebietskrankenkasse kann ich eine kleine Kletterwand hinstellen. Solche Maßnahmen bringen mehr als sie kosten. Sie zeigen: Es tut sich was. Dann kommen auch neue Geschäfte. Jede Wette. Derzeit wird die Stadt unter ihrem Wert verkauft.
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