"Heimat ist Gefühl und Vertrauen"
VILLACH. Für den gebürtigen Burgenländer und evangelischen Superintendenten Manfred Sauer wurde Kärnten ab 1987 zur Heimat. Davor war Sauer mit seiner Frau, die auch Pfarrerin ist, unter anderem in Zell am See tätig.
Sauers Heimatbegriff ist weniger ein einzelner Ort, sondern hat viel mit dem Gefühl zu tun: "Wenn der Heimatbegriff positiv besetzt ist, das verbinde ich damit Erfahrung, Sehnsucht, Vertrauen und Emotion".
Wenn man geographisch viel unterwegs ist, reist und Menschen trifft, dann ändere sich der Heimatbegriff.
Die Komponente der Beziehung komme dazu, so Sauer weiter. "Aufeinander achtgeben und Erfahrungen zu teilen macht für mich die Heimat aus."
Heimat im Glauben
Schon von Berufswegen her findet Superintendent Manfred Sauer Heimat auch im Glauben eines jeden Menschen: "Im biblischen Sinne sind wir auf dieser Erde nur Gast. Der Glaube an eine himmlische Heimat relativiert jene der irdischen enggefassten Heimat."
Wurzeln schlagen, das Gefühl des Ankommens und Angenommenseins, sind Elemente, die allen Menschen, auch jener mit unterschiedlicher Herkunft gemein sind.
Die Kärntner hätten einen besonders starken Bezug zu ihrer Landschaft. Manchmal könne das Verhältnis zum Heimatbegriff auch ins Extreme kippen, wenn jemand oder eine Gruppe Heimat exklusiv für sich beanspruchen möchte.
In diesem Zusammenhang begrüßt Sauer die Bemühungen um die slowenische Volksgruppe in Kärnten. "Zu den 10. Oktober-Feierlichkeiten wünsche ich mir, dass Slowenisch- und Deutschsprachige ein gemeinsames Zeichen setzen."
Sauer ist zwar schon seit mehr als zwei Jahrzehnten in Kärnten, zum Burgenland und seinem dortigen Elternhaus hat er immer noch eine starke Beziehung. "In der Pension ist es vorstellbar, dass meine Frau und ich ins Burgenland zurückgehen", erzählt Sauer.
ZUR PERSON:
Manfred Sauer, geb. 20.11.1960 in Bernstein, südliches Burgenland. Seit Jänner 2002 ist er Superintendent der Diözese Kärnten/Osttirol der lutherischen Evangelischen Kirche A.B. in Österreich.
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