Chef-Physio Jürgen Steinauer im Interview

Die „magischen“ Hände des VSV

Ein Team ist nur so stark, wie es auch die Leute hinter den Kulissen sind. Seit 18 Jahren ist Jürgen Steinauer Chef-Physio unserer Eishockey-Cracks – und immer dabei.

VILLACH. Es war Greg Holst der Steinauer vor nunmehr fast zwei Jahrzehnten zum VSV gebracht hat. Seitdem behandelt er die Spieler wenn sie verletzt sind oder auch vorbeugend. „Immer gemeinsam mit meinen zwei Kollegen Christian Brenter und Philipp Prebio. Wir sind ein gutes Team und stehen auch ständig in enger Zusammenarbeit mit den „VSV-Ärzten“ Dr. Helmut Huber, Dr. Helmuth Tscherpel oder Dr. Helmut Enser. Diese stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Wenn etwas passiert funktioniert sofort die Versorgungskette. Der Spieler wird untersucht und die, zum Beispiel Verletzung, wird in Kooperation mit dem UKH Klagenfurt oder der Privatklinik Villach Warmbad geklärt“, sagt Steinauer.

Immer dabei

Die Hauptprobleme mit denen er sich beschäftigen muss sind unter anderem der untere Rücken, Gelenksblockaden oder Muskelverletzungen – sowie vorbeugende Mobilisationsübungen. Nicht nur bei Heimspielen sind Steinauer und sein Team im Einsatz: „Ich bin auch bei Auswärtsspielen immer dabei und begleite die Mannschaft. Da kann es schon vorkommen dass ich bei Verletzungen einer der Erstversorger am Eis bin. Etwa als Alexander Rauchenwald eine Scheibe im Gesicht getroffen hat. Es ist nichts schlimmes passiert, er hat „nur“ einen Zahn verloren, aber das ist halt Eishockey…“

Erstversorgung

Auch als Chris Collins nach einem Unfall relativ lang bewusstlos war, war Jürgen Steinauer als Erstversorger sofort zur Stelle – auch dieser Unfall ging relativ glimpflich aus. „Als Physio hat man sowieso auch eine Sanitäterausbildung. Wobei nicht nur unsere Profisportler hart im Nehmen sind“, sagt Steinauer und gibt einen „Schwank“ zum Besten: „Unser Zeugwart hat sich vor rund einem Monat in den Finger geschnitten, wir waren dann nach Feldkirch unterwegs und sein Finger war massiv angeschwollen. In Schwarzach St. Veit sind wir mit ihm ins Krankenhaus gefahren, der Finger wurde aufgeschnitten, der Eiter entfernt und die Fahrt ging weiter. Am Abend hat er ganz normal seine Arbeit gemacht...“

Freunde

Jürgen Steinauer ist mittlerweile weit mehr als „nur“ der Physio für das Team. „Es entstehen auch Freundschaften. Eigentlich dreht sich ja alles ums Eishockeyspielen, viel Freizeit bleibt da nicht mehr. Einer meiner besten Freunde ist Andreas Bernard geworden, der ist ja jetzt in Bozen. Oder Sebastian Zauner. Wir sind immer gemeinsam fischen gegangen, das war unter Ausgleich. Mit Andreas und Sebastian telefoniere ich immer noch regelmäßig.“

Viel im Einsatz

Steinauer betreibt auch eine Praxis, seine Arbeit mit den Sportlern sieht er als Abwechslung zu den anderen Physio-Arbeiten. Nach Weihnachten war auch Steinauer gleich wieder im Einsatz. „Zum Glück habe ich eine sehr verständnisvolle Frau und Tochter“, streut er seiner Familie berechtigte Blumen. Was erwartet er sich von 2023? „Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir ins Finale kommen. Für uns alle – es gibt viele Teile, die dazu beitragen, dass ein Team erfolgreich ist, so wie die medizinische Abteilung. Es spielen viele Räder zusammen.“