Jubiläum am Hundsmarhof
Das Corona-Jahr war für uns ein gutes
Vor zehn Jahren übernahmen Rudi Steinwender und Elvira Buttazoni den Almgasthof Hundsmarhof. Ein lebendiges Jahrzehnt mit viel Positivem aber auch einigen Herausforderungen.
VILLACH. Fernab der Straßen und des Verkehrs liegt der Almgasthof Hundsmarhof, idyllisch im Grünen, bei Heiligengeist. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel für Villacher, aber auch von ringsumher zieht es Menschen zu Elvira Buttazoni und Rudolf Steinwender. Zehn Jahre sind es im November, dass die Wirte den Gasthof von Vorbesitzerin Claudia Lanzinger übernommen haben. Eine Zeit, die beide mit vielen schönen Momenten verbinden. "Es hat sich viel getan", erzählt der Almwirt. Die anfänglichen Investitionen machten sich bezahlt, "wir haben viele Gäste gewinnen können. Stammgäste, die jedes oder jedes zweite Wochenende zu uns kommen, das freut uns besonders", berichtet er.
Regionale Kost
Vor allem geschätzt werde die Küche von Küchenchef Dominik Wieland. Man legt den Fokus klar aus regionale Schmankerln und saisonale Gerichte, so Steinwender. Wenn etwa Wild auf der Karte steht, dann nur deshalb, weil es ein Jäger von der Fellacher Jagdgesellschaft jüngst erlegt hat. "Wir freuen uns immer, wenn es den Anruf gibt, dann greifen wir gerne zu", so Steinwender. Auch die hausgemachten Nudeln, wie Käs- oder Fleischnudel, werden geschätzt. Am Nebentisch werden derweil zwei Packerl à drei Stück zum Mitnehmen bestellt, "freilich, das geht gut", weiß der Wirt. Auch ins Glas kommt Regionales von kleinen Brauereien und der Villacher Brauerei.
Vom Schiff zum Berg
Dass es ihn einmal auf die Alm verschlagen würde, hätte er, der zuvor 17 Jahre auf See verbrachte, wohl nicht gedacht. Dazu gekommen wäre man durch Frau Elvira, die zuvor am Hundsmarhof beschäftigt war. Der Gasthof sei für ihn eine Art "angekommen sein", "es ist wohl das, was man als Lebens-traum bezeichnen könnte", so Steinwender.
Die Herausforderungen
Nichtsdestotrotz gibt es auch auf der idyllischen Alm Herausforderungen. Neben der Logistik, die Alm ist für den Gast nur zu Fuß erreichbar (Gäste, denen dies nicht möglich ist, holt der Wirt persönlich), ist es besonders die Mitarbeitersuche, die ihm Kopfschmerzen bereite. "Es ist zum Verzweifeln", sagt der Wirt. Den Sommer habe man mit zwei 15-jährigen Mitarbeitern überbrückt. "Aber dann müssen sie wieder zur Schule. Es fällt uns schwer motivierte Mitarbeiter zu finden, die bleiben", sagt er.
Weniger Probleme machte diesen Sommer die Witterung. Denn fehlt der Regen, sitzt auch der Hundsmarhof auf dem "Trockenen". So musste man vergangenen Winter das Wasser von der Molkerei anliefern lassen.
Ein Familienbetrieb
Aber, so Steinwender, das wären "halt so die Dinge", die ein Almgasthof mit sich bringt. Auf der anderen Seite steht viel mehr Positives, auch in Corona-Zeiten. "Heuer hatten wir den besten Sommer überhaupt", freut sich der Wirt. Viele Einheimische hätten ihm statt dem Strand einen Besuch abgestattet. "Das hat uns gefreut und dem Geschäft natürlich gut getan", so der Wirt. Und mit dieser positiven Stimmung will er auch nach der nun anstehenden dreiwöchigen Pause (ab Anfang November) weitermachen. "Wir bleiben hier, natürlich", lacht der Wirt, der gemeinsam mit seiner Familie "sein Platzerl gefunden hat".
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