"Für nächstes Jahr bieten wir 350 Ferialjobs an"
Jugend-Offensive der Infineon. Die WOCHE im Gespräch mit Personalchefin Christiana Zenkl.
VILLACH (kofi). Die Eckdaten sind beeindruckend: rund 290 Millionen Euro will Infineon in den kommenden Jahren in den Standort Villach investieren. Und noch erfreulicher für Villach: Der Personalstand soll von derzeit 2.800 auf 3.000 erhöht werden. Damit ist das Hightech-Unternehmen der mit Abstand stärkste Motor der regionalen Wirtschaft. Die WOCHE sprach mit Personalchefin Christiana Zenkl über Jobperspektiven.
WOCHE: Frau Zenkl, wie viele Arbeitsplätze haben Sie derzeit bei Infineon anzubieten?
ZENKL: Aktuell haben wir 58 offene Jobs.
Wieso sind sie noch nicht vergeben? Die Arbeitslosenraten sind doch erschreckend hoch.
Nur zwei dieser Jobs sind nicht aus dem Technik-Bereich. Und da sind wir mitten im Problem: es gibt nicht genug Techniker in der Region.
Wir brauchen also mehr Fachhochschul-Lehrgänge. Und mehr Uni-Absolventen.
Die Fachhochschulen sind auf einem guten Weg. Aber unser Bedarf ist derzeit nicht abdeckbar. Daher ist rund ein Drittel unserer Belegschaft aus dem Ausland. Am Infineon-Standort Villach sind 60 Nationen vertreten.
Wird der Anteil der ausländischen Arbeitskräfte tendenziell größer oder kleiner?
Die Nationalitätenvielfalt hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Werben Sie um heimische Arbeitskräfte? Oder hat die Herkunft für Sie keinerlei Bedeutung?
Grundsätzlich wollen wir die besten Mitarbeiter. Da ist die Nationalität nicht wichtig. Aber wir tun viel dafür, dass junge Menschen aus der Region zur Infineon kommen. Seit 2006 gibt es zum Beispiel die "Semi Hightech University", die von der Pädak ausgerichtet wird und sich an Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen richtet. So wollen wir Interesse für Technik-Berufe wecken. Ferialjobs sind dann oft der erste Schritt zu einer Karriere bei Infineon.
Wie viele Ferialjobs bieten Sie für 2015 an?
Es werden mehr als 350 sein. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Ferialjobs, es sind aber auch Praktika dabei. Die Bewerbungsfrist hat übrigens gerade begonnen - und dauert noch bis Ende Feber.
Welche Bewerber wünschen Sie sich?
Jeden, der sich für Technik oder Chemie interessiert, ist willkommen. Besonders rufe ich aber Mädchen und junge Frauen auf. Wir haben derzeit einen Frauenanteil von 15 Prozent. Er steigt zwar langsam an, aber es gibt immer noch sehr starke geschlechterspezifische Berufsbilder. Mädchen wollen nach wie vor lieber Frisörin werden als Technikerin. Ich glaube, da ist viel Unsicherheit dabei. Daher mein Aufruf: Ihr könnt das! Probiert es aus!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.