Villach

Labor zur Geräteprüfung ist an die FH Kärnten gesiedelt

VILLACH. Seit Ende letzten Jahres freut sich der Campus Villach der Fachhochschule Kärnten über die Inbetriebnahme der neuen, hochmodernen, staatlich akkreditierten Prüfstelle für elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMV).

Altbekannt

Wem das jetzt bekannt vorkommt: Neu ist das Labor in Villach grundsätzlich nicht, das gibt es seit vielen Jahren. Doch der Standort an der FH, der ist ein neuer: "Das Labor besteht seit knapp 25 Jahren in Villach/Kärnten und wurde 2008 von der FH Kärnten übernommen. Die „alte“ Einrichtung war in der Nähe vom Warmbad, die Übersiedelung zur FH in den Technologiepark war großer Wunsch und lange geplant", so die Sprecherin der FH Kärnten Petra Bergauer. Die neue Infrastruktur sei perfekt auf die Laboranforderungen abgestimmt.

Herzstück

Auch das Team ist seit langen eingespielt und der Ablauf verhält sich nach einem kurzen Umzugs- und Einlebungsprozess völlig reibungslos, wie es heißt. Ein Highlight des neuen Labors ist aber sicher die neue große Messhalle, die „Absorberhalle SAC 5m". Das liegt nicht nur an ihrer beeindruckenden Architektur. Diese hat eine metallische Hülle und so zwei Vorteile: Zum einen lässt das keine Störungen von außerhalb durch und zum anderen wird dadurch nichts außerhalb der Halle beeinflusst.

Gut angenommen

Bislang ist die Resonanz gut und viele Firmen nehmen das Angebot an der FH bereits an. Gemessen werden die elektromagnetischen Felder von Haushaltsgeräten und ähnlichen Elektrogeräten im Hinblick auf die Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern. Das Messgerät eignet sich besonders für Messungen in vielen Produktionseinrichtungen in der Industrie. Dazu zählen Induktionsanlagen zum Erwärmen, Schmelzen und Härten. Besondere Anforderungen gibt es häufig bei Anlagen in Produktionsbereichen, wo man mit nicht-sinusförmigen Signalen rechnen muss. Ein Beispiel sind industrielle Anwendungen wie Widerstandsschweißen mit herkömmlichen 50/60-Hertz-Systemen sowie mit Mittelfrequenz-Schweißanlagen. Im Alltagsumfeld im öffentlichen Bereich sind beispielsweise die elektronischen Warensicherungsanlagen ein komplexes Anwendungsfeld.

Prüfung kann dauern

Je nach Gerät kann das Prozedere zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen dauern. Vor Markteinführung müssen sich alle elektrischen beziehungsweise elektronischen Produkte einer staatlich akkreditierten EMV-Prüfung unterziehen.

2,5 Millionen Euro

Investiert wurden in die Errichtung des Gebäudes mitsamt dem Grundstück des ehemaligen Parkplatzes der Stadt insgesamt zwei Millionen Euro. Das neue Herzstück, die „Absorberhalle SAC 5m“, hat nochmals mehr als eine halbe Million Euro gekostet.