Mechanikerlehre statt Schule: Die Erfolgsgeschichte des Helmut Peissl
Der Villacher führt zwei Werkstätten. Ab September ist er auch offizieller Service-Partner für Mercedes-PKW.
VILLACH (kofi). "Der letzte einwöchige Urlaub? Das war 2003." Helmut Peissl lehnt sich zurück und sagt: "Ich tue mir schwer damit, Ruhe zu geben. Ich arbeite für mein Leben gern." Sichtbares Zeichen der Energie des 43-jährigen Villachers: Seit dem Vorjahr stehen auf knapp zwei Hektar Fläche an der Gewerbeaufschließung mehrere Gebäude und Hallen, in denen geschraubt und repariert werden. Peissl führt nicht nur eine Pkw-Werkstatt, er ist auch autorisierter Mercedes-Benz-Servicepartner für Transporter, Lkw und Unimogs. Mit 1. September wird die Palette erweitert. "Dann bin ich auch Servicepartner für Mercedes-Pkw", sagt er nicht ohne Stolz.
Ausbaupläne
27 Mitarbeiter hat er mittlerweile, das Ende der Fahnenstange ist aber aus seiner Sicht noch nicht erreicht. "Ich bemühe mich, eine Mercedes-Pkw-Verkaufsstelle zu bekommen. Villach hat derzeit ja keine. Dafür habe ich den besten Platz auf dem Firmenareal freigelassen. Direkt vorne an der Straße", sagt er. Die Verhandlungen mit Mercedes Österreich laufen gut, sagt er, noch habe man aber keinen Durchbruch erzielt.
Lehre statt Schule
Begonnen hat Peissl als Mechaniker-Lehrling bei Kfz-Technik Plasounig. Davor hatte er nach zwei Jahren seine Gymnasium-Laufbahn beendet: "Das war nichts für mich. Mir war von Anfang an klar: Ich mache mich als Mechaniker selbstständig." 2003 war es so weit, 2015 übersiedelte er dann an die heutige Adresse. Dass er einmal so viele Mitarbeiter haben würde, war nie geplant. "Mein einziges Ziel war es, erfolgreich zu sein", sagt er. Dafür steht Peissl täglich um fünf Uhr auf, um sechs Uhr beginnt sein Arbeitstag, an sechs Tagen die Woche.
Nebenerwerbs-Bauer
Damit dem Vater zweier Töchter nicht fad wird, wenn er einmal nicht in der Firma sein sollte, führt er mit seiner Frau eine Landwirtschaft in Turdanitsch: "Zwölf Schweine, zwölf Hektar Nutzfläche", sagt er. Er weiß: "Es ist ein Riesenglück, dass meine Frau in Sachen Arbeit gleich tickt wie ich. Sonst wäre dieses Pensum schwierig."
Urlaub mit Freunden
Was seine Urlaubs-Verweigerung angeht, könnte übrigens demnächst ein Umdenken einsetzen. Ab 7. September wird Peissl mit Freunden zehn Tage in Norwegen verbringen. In einer Region ohne Handynetz. "Mal sehen, wie mir das bekommt", sagt er.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.